Die Sportwelt trauert um Tim Lobinger. Der Stabhochsprung-Weltmeister von 2003 ist im Alter von 50 Jahren am Montag in München gestorben. Das bestätigte seine Familie am Donnerstagabend der Nachrichtenagentur DPA. Zuvor hatten die "Rheinische Post" und RTL berichtet.
Lobinger erlag den Angaben zufolge seinem Krebsleiden. Die Familie teilte RTL mit: "Die ehemalige Stabhochsprung-Legende ist im engen Kreise friedlich eingeschlafen, er hat den Kampf nicht verloren, sondern auf seine Weise gewonnen." 2017 wurde bei dem vierfachen Olympiateilnehmer Leukämie diagnostiziert. Nach zunächst erfolgreicher Behandlung sagte er 2018 im stern-Interview: "Eine mutierte Form des Krebs ist zurückgekehrt."
2019 schöpfte Lobinger erneut Hoffnung und galt als krebsfrei. Nach einem weiteren Rückschlag erklärte er im vergangenen Oktober in der "Bild"-Zeitung: "Heilung wird es bei mir nicht mehr geben." Im Februar 2022 hätten ihm die Ärzte gesagt, dass sein Tod näher rücke. Er solle Verfügungen treffen, sich mit seiner Beerdigung befassen und sich von seinen Liebsten verabschieden. "Die Gespräche mit meinen Kindern waren hart. Sie wissen, wie schlecht es um mich steht", sagte er damals.
Tim Lobinger hinterlässt drei Kinder
Der im rheinischen Rheinbach geborene frühere Profisportler gehörte zu den erfolgreichsten Stabhochspringern Deutschlands. 2003 wurde er in Birmingham Hallenweltmeister, 1998 gewann er Gold bei der Halleneuropameisterschaft in Valencia. Im Freien blieb er jeweils ohne Platz auf dem Siegertreppchen und auch die Olympischen Spiele 1996, 2000, 2004 und 2008 verliefen enttäuschend. Nach seiner aktiven Karriere arbeitete Lobinger unter anderem als Athletiktrainer beim Fußballklub RB Leipzig und als Personal Trainer.
Die wichtigsten Waffen der Medizin gegen Krebs

Bei den meisten örtlich begrenzten Tumoren ist eine Operation die wichtigste Behandlung – und oft der erste Schritt. Ziel ist es, das von Krebs befallene Gewebe möglichst vollständig zu entfernen. Chirurg entnehmen auch angrenzende, gesunde Gewebe, in die womöglich schon Tumorzellen eingedrungen sind, ebenso dazugehörige Lymphknoten, weil sich Metastasen hier oft zuerst bilden. Die Ärzte gehen hierbei so schonend wie möglich vor und versuchen, das betroffene Organ und seine Funktion weitgehend zu erhalten. Nicht immer braucht es eine offene Operation, manchmal reicht heute auch ein minimal-invasiver Eingriff, bekannt als Schlüsselloch-Chirurgie, etwa bei Tumoren im Magen und Darm oder bei Gebärmutterhalskrebs. Der Arzt setzt dann nur einen kleinen Schnitt, durch den er chirurgische Geräte sowie eine kleine Kamera in den Körper einführen kann.
Der als schillernd geltende Ex-Stabhochspringer nahm auch an der RTL-Tanzshow "Let's Dance" und der ProSieben-Sendung "Schlag den Star" teil.
Lobinger hinterlässt zwei erwachsene Kinder und einen Sohn im Grundschulalter. Anfang des Jahres wurde er Großvater, wie er der Illustrierten "Bunte" verriet.
Quellen: RTL, "Rheinische Post", "Bild"-Zeitung, "Bunte", Nachrichtenagentur DPA