Die Stahltreppe im Foyer hat 136 Stufen. Wer sie täglich einmal rauf- und wieder runterläuft, soll während eines Jahres so viel Energie verbrauchen wie bei einem Marathonlauf. Willkommen in der Firmenzentrale von Adidas in Herzogenaurach, einer Mischung aus Riesen-Kita und Hochschulcampus. Arena heißt das Hauptgebäude. Hier soll man nicht in den Fahrstuhl steigen, sondern sich bewegen. Schließlich wird das Geld mit Laufschuhen und Sportklamotten verdient.
Die Innenarchitektur lässt an ein Stadion denken. Persönliche Unterlagen und private Gegenstände packt man in große Schließfächer wie im Umkleideraum eines Fitnessstudios. Auf den Büroetagen gibt es keine persönlichen Schreibtische mehr. Man sucht sich jeden Tag einen freien Platz. Für vertrauliche Telefonate stehen schallisolierte Container bereit. Kräftige Farben dienen der Orientierung in den Bereichen, inspiriert von großen Sportstädten. New York ist gelb wie die Taxis, London rot wie die Doppeldeckerbusse, Paris grün wie die Metro.
Die Social-Media-Managerin bei Adidas
Mitten in Paris ist heute der Arbeitsplatz von Sophia Obrecht. "Das ist cool hier, oder?", sagt sie. Obrecht ist Social-Media-Managerin und verantwortet den Auftritt von Adidas im Karrierenetzwerk Linkedin. "Ich habe in meinem Job viel Freiheit und Gestaltungsspielraum", erzählt die 26-Jährige. Sie wechselt locker vom Deutschen ins Englische. "A lot of ownership", sagt sie. Das Wort soll eine Mischung aus Zugehörigkeit, Verantwortung und Selbstverwirklichung ausdrücken.
Viel Ownership. Das muss heute ein Job bieten.