Franka Frei ist noch unter 30, hat aber schon drei Bücher geschrieben über Tabuthemen, die – wenn es nach ihr geht – eigentlich keine sein sollten. Und sie ist, wie sie sagt aus Versehen zur Menstruationsaktivistin geworden". Im Podcast "Die Boss – Macht ist weiblich" spricht sie mit Gastgeberin Simone Menne über diese Tabuthemen. Sie erklärt, warum Periode politisch ist und warum sich die Pille für den Mann nicht durchsetzt.
Bekannt geworden ist Franka Frei, als sie 2019 in ihrer Bachelorarbeit über die mediale Darstellung der Periode sprechen wollte. Für ihr Thema fand sie an der Universität zunächst keine Abnehmer. Als sie ihre Erfahrungen auf Facebook teilt, geht ihr Post viral. Seitdem sind einige Jahre vergangen und in der Öffentlichkeit hat sich einiges bewegt. Menstruation passiert heute vielleicht noch nicht schamlos, aber die Scham wird zumindest weniger.
Franka Frei: Verhütung und Menstruation – das sind keine "klassischen Frauenthemen"
"Mir war es immer wichtig, sichtbar zu machen: Das ist kein klassisches Frauenthema", sagt Franka Frei im Podcast. Das treffe auf alle Themen zu, mit denen sie sich heute beschäftigt, auch die Verhütung, um die es in ihrem aktuellen Buch "Überfällig" geht: "Ich finde auch Männer haben das Recht auf mehr Optionen. Es geht auch um ihr Leben und um ihre Verantwortung. Und wenn nicht um die körperlichen Konsequenzen einer Schwangerschaft, dann um soziale und finanzielle Konsequenzen."
"Verhütung ist Arbeit und sie hat Nebenwirkungen"
Sichere Verhütung sei wichtig – insbesondere für Frauen, "aber Verhütung ist Arbeit und sie hat Nebenwirkungen". Im Podcast erklärt sie, warum die Pille für den Mann seit mehr als 40 Jahren kurz vor dem Durchbruch steht – ihn aber einfach nicht schafft. "Die wenigen Forschungsprojekte, die es gibt, dümpeln vor sich hin."
Insgesamt brauche es dringend Alternativen, für den Mann und für hormonelle Verhütung generell. "Aber solange wir immer nur nach einer perfekten Pille für den Mann suchen, wird keines dieser Mittel jemals auf den Markt kommen." Dabei gebe es schon Alternativen. "Es geht um eine gemeinsame Verantwortung. Und ich glaube, das ist etwas, das unsere Gesellschaft lernen muss."
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Bei "Die Boss – Macht ist weiblich" sprechen Spitzenfrauen unter sich: Gastgeberin und Multi-Aufsichtsrätin Simone Menne (unter anderem BMW, Deutsche Post DHL, Henkel) trifft Chefinnen aus allen Gesellschaftsbereichen, um mit ihnen über ihr Leben und ihre Karriere zu reden. "Die Boss" erscheint vierzehntäglich immer mittwochs auf stern.de und dem Youtube-Kanal des stern sowie auf RTL+ und allen gängigen Podcast-Plattformen.
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