Energie Shell will Nummer eins auf dem deutschen Tankstellenmarkt werden

Der Shell-Konzern will auf dem deutschen Tankstellenmarkt die bislang führende Aral/BP-Gruppe überholen. Gelingen soll dies durch mehr Service und Betreuung an der Tankstelle.

Der Shell-Konzern will auf dem deutschen Tankstellenmarkt die bislang führende Aral/BP-Gruppe überholen. "Je größer unser Unternehmen ist, desto effizienter kann es sein", sagte Leslie Van de Walle, der Europa-Chef des Ölgeschäfts von Shell, am Dienstag in Hamburg. Shell ist europaweit mit einem Marktanteil von 12,3 Prozent der führende Ölkonzern vor BP und ExxonMobil. Im deutschen Tankstellengeschäft rangiert Shell mit einem Marktanteil von 20 Prozent jedoch nur auf dem zweiten Rang, während Aral/BP auf 22 Prozent kommt.

Schub durch zusätzliche Mitarbeiter

Um neue Kunden zu gewinnen und zusätzliches Geschäft zu erzeugen will Shell auf jeder der 2.100 Stationen einen zusätzlichen Service-Mitarbeiter einstellen. "Das ist nicht die Rückkehr des Tankwarts", sagte Van de Walle. "Aber die Bevölkerung wird älter und viele Kunden wünschen sich mehr Service und Betreuung an der Tankstelle." Ein weiteres Plus gegenüber der Konkurrenz seien Kraftstoffsorten, die mit besonderen Eigenschaften versehen sind, wie in Deutschland die Sorte V-Power mit 100 Oktan. In anderen europäischen Ländern greifen bereits ein Viertel der Shell-Kunden zu solchen Kraftstoffen, die zum Teil deutlich teurer sind. In Deutschland sind es erst sieben Prozent, so dass Van de Walle noch ein erhebliches Potenzial sieht.

Verbrauch von Ölprodukten geht konstant zurück

Der deutsche Mineralölmarkt sei als größter europäischer Markt sehr wichtig, sagte der Europa-Chef weiter. Allerdings gehe der Verbrauch von Ölprodukten Jahr für Jahr zurück und der Wettbewerbsdruck sei höher als in anderen europäischen Ländern, so dass auch die Margen für den Shell-Konzern deutlich niedriger als in vergleichbaren Ländern seien. Shell will die Kosten in Deutschland senken, indem die Raffinerien weiter optimiert und besser in das europäische Netz eingebunden werden. Das ermöglicht zunehmende Exporte sowohl in die USA als auch in die wachsenden Märkte in Zentral- und Osteuropa.

Übernahme brachte Kostenersparnis

Shell habe nach Übernahme von RWE/DEA bereits Einsparungen von 150 Millionen Euro erzielt, erklärte Van de Walle weiter. Das bringt bereits große Wettbewerbsvorteile und hat zu einem weit besseren Ergebnis im laufenden Jahr in Deutschland beigetragen. Dennoch will der Konzern nochmals europaweit seine Kostenstrukturen auf den Prüfstand stellen. Große Erwartungen verbindet Shell auch mit dem Kundenprogramm «Clubsmart», das bereits vier Millionen Shell-Kunden nutzen.

DPA

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