Herr Engelke, laut dem Verbraucherportal Verivox liegt der Strompreis für Neukunden derzeit bei 29,4 Cent pro Kilowattstunde. Im Vorjahr waren es um diese Zeit 53 Cent. Ist damit aus Verbrauchersicht alles wieder gut in Energie-Deutschland?
Sowohl gut als auch nicht gut. Die Börsenpreise sind runter, wunderbar. Das gilt auch für Gas.
Dort kostet die Kilowattstunde für Neukunden 8,7 Cent, vor einem Jahr waren es 40 Cent.
Ja, das ist in beiden Fällen etwa Vorkrisenniveau. Das Problem ist aber, dass für viele Verbraucher diesen Tarife nicht gelten, weil sie zum Beispiel neue Verträge erst vor einem dreiviertel Jahr abgeschlossen haben, als die Tarife noch sehr hoch waren. Viele sind also in teuren Verträgen gefangen.
Warum geht es immer so schnell nach oben bei den Energiepreisen, aber nur so langsam nach unten, obwohl die Einkaufspreise an den Börsen seit rund einem Jahr fallen?
Da muss man fair bleiben: Vergangenes Jahr wurden die exorbitant schnell ansteigenden Börsenpreise auch nicht sofort auf die Verbraucherpreise umgelegt. In beiden Fällen wurden die Haushaltspreise zeitversetzt angepasst, nach oben und nach unten. Aber ganz klar, die fallenden Kosten Preise müssen so schnell wie möglich bei Verbrauchern ankommen.