Hypo Real Estate Rettungsplan für Hypothekenfinanzierer steht

Aufatmen bei der Hypo Real Estate: Der Rettungsplan für den angeschlagenen Hypothekenfinanzierer steht. Die Finanzindustrie einigte sich auf die Verteilung der Lasten in Milliardenhöhe.

Bereits Anfang der Woche hatten sich Bundesregierung und Banken grundsätzlich auf eine 35 Milliarden Euro schwere Bürgschaft sowie Finanzspritzen geeinigt. Am Donnerstagabend gab auch die EU grünes Licht für die Rettung des Finanzinstituts. Die von der Bundesregierung geplanten Maßnahmen stünden im Einklang mit EU-Recht, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit. Vom dem Rettungsplan erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus Teilnehmerkreisen in Frankfurt.

Für die Einigung gibt es noch keine offizielle Bestätigung

An der nächtlichen Einigung bei der Deutschen Bundesbank in Frankfurt - für die es offiziell zunächst keine Bestätigung gab - war neben der Kreditwirtschaft auch die deutsche Versicherungsbranche beteiligt, hieß es weiter. Die Versicherungen waren zu den Gesprächen geladen, weil viele von ihnen stark in Pfandbriefe engagiert sind. Diese Wertpapiere werden unter anderem von der Hypo-Real-Estate-Tochter Depfa herausgegeben und weltweit gehandelt. Zuvor war dagegen vor allem darum gerungen worden, wie die Lasten zwischen den privaten Banken, dem Sparkassen-Lager und den genossenschaftlichen Banken aufgeteilt werden. Wer schließlich wie viel zahlt, wurde zunächst nicht bekannt.

Die Hypo Real Estate war vor allem durch ihre Tochter Depfa in Bedrängnis geraten, die sie vor rund einem Jahr übernommen hatte. Die Depfa hatte an den angespannten Geldmärkten nicht mehr ausreichend kurzfristige Kredite aufnehmen können und hätte den gesamten DAX- Konzern in den Abgrund reißen können.

Bis zuletzt war auch ein Scheitern nicht ausgeschlossen worden

An den rund zwölfstündigen Gesprächen in Frankfurt hatten Bundesbank-Präsident Axel Weber, der oberste Bankenaufseher Jochen Sanio sowie Vertreter von Banken und Versicherungen teilgenommen. Nach Informationen von "Welt Online" entstand die Einigung unter Zeitdruck. Gebe es bis Freitagfrüh keine Einigung, drohe die Insolvenz des Instituts, hieß es. In Finanzkreisen hatte es dazu jedoch geheißen, dass eine Feinabstimmung noch bis ins Wochenende möglich sei. Trotz der grundsätzlichen Einigung auf den Rettungsplan Anfang der Woche war zuletzt auch ein Scheitern der Konzepts nicht mehr ausgeschlossen worden.

DPA
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