Die starke Inflation macht derzeit den Menschen in vielen Staaten der Welt Sorgen. Die Gründe sind vielfältig: Kriege und politische Krisen zählen dazu. Verschärft hat Russlands Angriff auf die Ukraine zudem die Situation. Denn seither sind unter anderem die Preise für Energie stark gestiegen.
Jüngstes Beispiel für eine extrem hohe Inflation war in dieser Woche Argentinien: In dem südamerikanischen Land überschritt die jährliche Teuerung zuletzt die Marke von 100 Prozent. Sie lag im Februar bei 102,5 Prozent – nach offiziellen Angaben ist es die schlimmste Inflation seit mehr als drei Jahrzehnten.
Die Preise steigen im Zuge einer schweren Wirtschaftskrise. Die Regierung versucht, die größte Not vieler Menschen mit Preisgrenzen für einige Lebensmittel und Hygieneprodukte zu lindern. Unter den stark steigenden Preisen leiden vor allem arme Menschen, die den größten Teil ihres Einkommens für den Bedarf des täglichen Lebens aufwenden müssen. Als arm gilt in Argentinien mehr als ein Drittel der Bevölkerung.
Argentinien ist dabei nur eines der extremen Beispiele weltweit für eine Teuerung, die viele Menschen in Existenznöte bringt. Außergewöhnlich schlimm ist die Lage unter anderem auch in Venezuela, Syrien und dem Libanon.
Das Wort Inflation löst in Deutschland seit den 1920er-Jahren Ängste aus
Das Wort Inflation macht Menschen weltweit Angst – in Deutschland sind hohe Teuerungsraten derzeit ebenfalls keine Theorie mehr, wenn auch das Ausmaß der Preissteigerungen von aktuell 8,7 Prozent längst nicht an das von Ländern wie Argentinien, Libanon, Syrien oder Venezuela heranreicht. Die Deutschen machten ihre Erfahrungen in den 1920er Jahren mit einer Hyperinflation, die von großer Not geprägt war. Familien hatten kaum noch Einkommen, Sparer verloren ihr Erspartes.
Für Deutschland rechneten Experten zuletzt mit einer Entspannung bei den Preisen. Das Münchner Ifo-Institut veröffentlichte am vergangenen Mittwoch eine Prognose, wonach sich die Inflationsrate im kommenden Jahr wieder auf ein normales Maß von 2,2 Prozent einpendeln sollte. Die Wirtschaftsforscher sehen bei uns den "Gipfel der Inflation" als erreicht an. Schon in diesem Jahr werde die Teuerung im Schnitt nur noch bei 6,2 Prozent liegen, schätzen sie.
Die nüchternen Zahlen bedeuten aber auch, dass die Preise bei uns noch eine ganze Weile hoch bleiben – was täglich im Supermarkt oder an der Tankstelle zu spüren ist. Unsere Fotostrecke greift ein paar Länder weltweit heraus und listet auf, wie hoch die Inflationsraten dort sind. Wir zeigen auch ein paar Beispiele mit niedrigen Teuerungsraten.
Quellen: Trading Economics, "Sächsische Zeitung", "N-TV", Friedrich-Ebert-Stiftung, "Handelsblatt" / mit Material von dpa