Märkte Nikkei unter "Sony-Schock"

Die rasante Talfahrt an der Tokioter Börse geht weiter. Der Nikkei-Index sackte am Freitag abermals auf ein neues 20- Jahres-Tief. Neben SARS belastete auch der "Sony-Schock".

Die asiatischen Aktienmärkte haben am Freitag schwächer tendiert, belastet von dem unter den Erwartungen liegenden Sony-Ergebnis und dem angeblichen nordkoreanischen Eingeständnis, Atomwaffen zu besitzen. Der Ölpreis zog nach dem Opec-Treffen vom Vortag an, auch der Dollar präsentierte sich leicht erholt.

"Sony-Schock"

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index war fast zwei Prozent im Minus bei 7.700 Punkten, der Topix-Index 1,32 Prozent im Minus bei 783 Zählern. "Um ganz aufrichtig zu sein, das ist der Sony-Schock", sagte Masyoshi Yano, Senior Investment-Manager bei Tokai Tokyo Securities.

Keine Käufer für Sony-Aktien

Die am Vortag veröffentlichten Zahlen des weltgrößten Unterhaltungselektronikkonzerns waren deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die Sony-Aktien waren an der Tokioter Börse am frühen Nachmittag immer noch nicht gehandelt worden, da kein Preis zustande kam. Die Verkaufsorders standen bei 3.220 Yen, um das Tageslimit von 500 Yen unter dem Schlusskurs vom Vortag, auf diesem Niveau gab es aber keine Käufer. Auf der Handelsplattform Instinet wurden Sony-Aktien bei 3.090 Yen gehandelt, der niedrigste Stand seit mehr als sieben Jahren.

Nordkoreanisches Geständnis belastete

Die südkoreanischen Aktien wurden von dem angeblichen nordkoreanischen Eingeständnis belastet, das kommunistische Land besitze Atomwaffen. Der richtungweisende südkoreanische Index KOSPI war rund vier Prozent schwächer. In anderen asiatischen Märkten wurden die Aktien weiter von Unsicherheit in Zusammenhang mit der Lungenkrankheit SARS belastet.

Ölpreis fiel nach Opec-Bekanntgabe

Der Ölpreis lag knapp 0,8 Prozent im Plus. Am Vortag war er zeitweise deutlich gefallen, nachdem die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) überraschend eine Erhöhung ihrer Förderquoten angekündigt hatte. Mit Blick auf die tatsächliche Fördermenge hatten die Minister aber von einer deutlichen Drosselung gesprochen. Händler bezeichneten die Opec-Entscheidung als verwirrend.

Dollar leicht erholt

Gegenüber dem späten US-Handel war der Dollar leicht erholt. Zum Yen zog der Dollar auf 120,37 Yen an, nach einem New Yorker Schlusskurs von 119,83 Yen. Der Euro wurde gegen 07.00 Uhr MESZ bei 1,1007 Dollar gehandelt nach 1,1029 im späten US-Handel.

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