Kein Riester-Angebot ist leichter durchschaubar und kostengünstiger zu haben als ein Banksparplan. Denn zum einen verlangen die Anbieter keine Abschlussgebühren, außerdem fallen bei vielen Verträgen gar keine oder nur sehr geringe Verwaltungsgebühren an. Viele Anbieter gewähren außerdem einen Treue-Bonus, andere wiederum einen Schlussbonus am Ende der Laufzeit. Banksparen ist deshalb die beste Variante für alle Einsteiger, die Mitte 40
und älter sind. Deren Sparzeit bis zur Rente ist zu kurz, um die Kosten von Fonds oder Versicherungen durch eine höhere Wertentwicklung auszugleichen.
Wie wird gespart?
Eigene Beiträge und staatliche Zulagen werden auf ein Sparkonto eingezahlt. Dafür gibt es Zinsen, Zinseszinsen und teilweise auch noch Boni. Die Höhe der Zinsen richtet sich bei allen Anbietern nach einer festgelegten Vergleichsgröße, die sich mehr oder weniger eng nach der Entwicklung des allgemeinen Zinsniveaus richtet. Vereinfacht gilt also: Je höher der als Referenz herangezogene Marktzins, desto höher die Gutschriften der Riester-Banksparpläne - und umgekehrt.
Besonders gut nachvollziehbar ist die Zinsberechnung bei Anbietern, deren Referenz für das Riester-Konto die sogenannte Umlaufrendite ist. Ausgedrückt wird damit das Zinsniveau aller inländischen festverzinslichen Wertpapiere - also etwa Staatsanleihen. Die Umlaufrendite wird werktäglich unter anderem im Wirtschaftsteil von Zeitungen veröffentlicht. Allerdings ist sie angesichts der aktuellen Wirtschaftskrise extrem niedrig. Mitte 2014 lag sie nur noch bei knapp über einem Prozent. Dabei erhalten Riester-Banksparer den Wert der Umlaufrendite nicht einmal komplett, sondern mit Abschlag.
Für ein gutes Angebot ist also entscheidend, welcher Vergleichszins dahinter steckt - und wie viel Abschlag der Anbieter selbst einstreicht.
Kaum Abzüge
Allzu viel Verzinsung dürfen Riester-Sparer von ihrem Banksparplan zwar nicht erwarten. Doch die Niedrigzinszeiten können sich auch wieder ändern. Und ins Minus geraten kann das Riester-Konto nie.
Außerdem gehen die Sparbeiträge bei der Riester-Bankrente nahezu ohne Abzüge aufs Konto. Denn anders als bei den meisten Fonds und Versicherungen fließt vom Sparbeitrag keinerlei Provision ab. Auch die jährlichen Verwaltungskosten sind extrem niedrig. Sie rangieren meist zwischen 10 und 15 Euro. Bei Sparkassen gibt es Riester-Banksparen meist sogar gebührenfrei. Dank niedriger Kosten und staatlicher Förderung lassen sich schon nach wenigen Jahren Gesamtrenditen an die fünf Prozent jährlich einfahren. Nicht weniger, als die meisten Versicherungen nach Abzug der Kosten erst nach vielen Jahren bringen.
Wie bei der Fonds-Variante empfiehlt sich beim Riester-Banksparen wegen des positiven Zinseszinseffektes, die Sparraten monatlich einzuzahlen. Und wie bei den Fonds ist auch beim Banksparen ab dem 85. Lebensjahr eine Umwandlung des Restkapitals in eine lebenslange Rente vorgeschrieben. Stirbt der Kunde vorher, gehört das Restguthaben des Kontos (fallweise abzüglich
staatlicher Förderung) seinen Erben. Stirbt er nach der Umwandlung in eine Rentenversicherung, haben die Erben aber keinen Anspruch mehr.
Problemloser Abschluss
Die Zeitschrift Finanztest listet in ihrem jüngsten Test (Heft 11/2013) 47 bundesweite Anbieter von Riester-Banksparplänen auf, ausschließlich Volks- und Raiffeisenbanken sowie Sparkassen. Besonders gut schnitten die Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen und die Sparkasse Paderborn-Detmold ab. Der Abschluss funktioniert problemlos per Telefon, Internet und auf dem Postweg.
Daneben bieten rund 24 weitere Genossenschaftsinstitute und Sparkassen "Riestern" per Bankkonto - aber nur für Kunden ihrer jeweiligen Geschäftsgebiete. Wer beispielsweise in Walsrode (Niedersachsen) wohnt, kann bei der dortigen Kreissparkasse eines der am besten bewerteten Angebote erhalten. Dass es sich bei den als besonders gut befundenen Riester-Anbietern oft um kleinere Institute
handelt, schmälert die Sicherheit der Einlagen, Service und Seriosität nicht im Geringsten.
Vergebens fragt man nach Riester-Banksparen dagegen bei Branchengrößen wie der Deutschen Bank oder der Commerzbank. Offiziell heißt es, man habe "Besseres". Lassen Sie sich davon nicht verunsichern! Tatsächlich
bringt Riester-Banksparen den Großbanken zu wenig ein. Fehlanzeige heißt es meist auch bei Sparkassen und Genossenschaftsinstituten in Ostdeutschland.
Das kostet der Anbieterwechsel
Billig ist auch ein Anbieterwechsel beim Riester-Banksparplan nicht. Die Kosten hierfür schwanken zwischen 25 und 150 Euro - bei manchen Anbietern werden aber auch keinerlei Wechselgebühren fällig. Bedenkenswert ist ein Wechsel ohnehin eher im Ausnahmefall. Lohnend kann
ein von Stiftung Warentest als besonders gut bewertetes Angebot allenfalls für den sein, dessen jetziges Riester-Konto mit einem deutlich höheren Zinsabschlag berechnet wird. Stiftung Warentest vergleicht die Angebote jährlich mit einer Mustervorgabe, kostenpflichtig abrufbar im Internet unter www.test.de. Ein Wechsel zu Riester-Fonds kann sich allenfalls für Sparer lohnen, die heute jünger als 40 Jahre sind.