Die Versicherungen rechnen nach dem verheerenden Hochwasser in Süddeutschland mit einer riesigen Schadensumme. Der Gesamtschaden dürfte aber noch höher liegen.
Die Überschwemmungen in Bayern und Baden-Württemberg kosten die deutschen Versicherer Milliarden. "Wir erwarten versicherte Schäden in einer Größenordnung von etwa zwei Milliarden Euro", sagte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen, in Berlin.
Hochwasser-Bilanz nur vorläufig
"Weil insbesondere an der Donau das Hochwasser noch nicht abgelaufen ist, haftet dieser Schätzung noch eine gewisse Unsicherheit an", fügte er hinzu. In den vergangenen Monaten mussten die Versicherer bereits für Hochwasser im Saarland und in Niedersachsen jeweils rund 200 Millionen Euro zahlen.
Regierungschefs im Flutgebiet: ein Balanceakt in Gummistiefeln
Juni 2024: Scholz kennt die Krisenbesuche
Seit Tagen kämpfen Bewohner und Einsatzkräfte im Süden Deutschlands gegen die Fluten. Vor Ort verschaffen sich nun hochrangige Politiker ein Bild der Lage: Bundeskanzler Olaf Scholz, Innenministerin Nancy Faeser und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. Gemeinsam besichtigen sie das oberbayerische Reichertshofen. Dort hatte die Feuerwehr die Lage am Sonntag als "unberechenbar" bezeichnet. Geübt in diesen Besuchen ist Scholz mittlerweile: "Das ist in diesem Jahr das vierte Mal, dass ich in ein konkretes Einsatzgebiet gehe", sagt er. Die "Aufgabe, den menschengemachten Klimawandel aufzuhalten", dürfe nicht vernachlässigt werden.
Der Gesamtschaden aus dem Hochwasser im Süden dürfte aber weit höher liegen: Öffentliche Infrastruktur wie Straßen und Brücken ist in aller Regel nicht versichert. Zudem ist nur ein Teil der Häuser gegen Überschwemmungen versichert: In Bayern liegt die Quote bei rund 47 Prozent, in Baden-Württemberg bei 94 Prozent.