Positive Nachricht vom Arbeitsmarkt: Erstmals seit 2001 verzeichnet die Bundesagentur für Arbeit mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres mehr Lehrstellen als Bewerber. Ende September gab es rechnerisch 5000 Lehrstellen mehr als Bewerber, teilten die Bundesagentur, die Bundesregierung und die Spitzenverbände der Wirtschaft am Montag in Berlin mit. Für 14.500 unversorgte Bewerber habe es noch 19.500 unbesetzte Lehrstellen gegeben. Im vorigen Jahr fehlten dagegen zu diesem Zeitpunkt 14.300 Plätze.
Die Arbeitsagnetur und die Spitzenverbände der Wirtschaft zogen gemeinsam mit der Bundesregierung eine Bilanz ihres Ausbildungspaktes bis Ende September. Arbeitgeber-Präsident Dieter Hundt sprach von einer sehr positiven Zwischenbilanz. Er fügte aber hinzu: "Es gibt immer noch zu viele Jugendliche, denen der Übergang in Ausbildung nicht oder nur sehr schwer gelingt." Daher seien größere Anstrengungen notwendig, um vor allem Jugendliche ausländischer Herkunft zu qualifizieren. Auch müsse in den Schulen mehr für die Berufsorientierung getan werden.
In der Gesamtwirtschaft wurden bis Ende September 539.560 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen. Das waren 9200 oder 1,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dabei legte die Zahl der Lehrstellen nur im Bereich der Industrie- und Handelskammern zu. Das Handwerk verzeichnete einen Rückgang um 1,6 Prozent auf knapp 153.100 neue Ausbildungsverträge.
Die Wirtschaft hat ihre Zusagen im Ausbildungspakt mit der Regierung damit bereits übertroffen. Bislang habe sie in diesem Jahr 68.300 neue Ausbildungsplätze angeboten und 42.700 Betriebe neu für eine Ausbildung gewonnen. Zugesagt hat die Wirtschaft jährlich mindestens 60.000 neue Lehrstellen.