E-MAIL AUS NEW YORK Die Party ist zu Ende

Kein schöner Tag war das heute. Dabei hätte alles ganz anders sein können - und die Chancen dafür standen so gut. Wenn dieser kleine verdammte Fehler nicht passiert wäre...

Wovon ich rede? Vom Fußball natürlich. Das traurig-schöne Finale der Weltmeisterschaft. Und jetzt ist alles vorbei. Vier lange Wochen voll spannender Spiele, voll Überraschungen und Enttäuschungen und vor allem voll Freude sind nun vorüber. Und vier lange Jahre muss ich jetzt warten, bis wir den Brasilianern zeigen können, wer wirklich besser ist. Eine lange Zeit.

Alles drehte sich nur um Fußball

Das Beste am World Cup ist, dass es eine zeitlang den Alltag aus den Fugen hebt. Nichts ist wie gewohnt. Gerade hier in meinem Mikrokosmos in New York war das wunderbar festzustellen. Selbst wenn die Amerikaner dem Fußball nicht sonderlich viel Interesse entgegenbringen, so zeigten sie doch zumindest ein wenig Euphorie für den World Cup. Alle anderen in New York vertretenen Nationen waren dafür umso verrückter. Fußball war überall das beherrschende Thema der letzten Wochen. Ob bei meinem Lieblingsitaliener, wo die Kellner plötzlich alle Italientrikots trugen oder bei mir im Büro, wo die koreanische Putzfrau mich regelmäßig mit den Neuigkeiten aus der Heimat versorgt. Alles drehte sich nur um Fußball.

Kissinger, der größte Fan

Letzte Woche war ich auf einer Awards-Verleihung des »American Council on Germany«. Dr. Henry Kissinger trat als Gastredner auf. Und was macht er? Er redet die ersten fünf Minuten nur über Fußball. Alle Länder habe er nach Charakter und daraus resultierendem Spielstil analysiert, erzählt Kissinger stolz. Er sei der größte Fan. Aber das hätte er nicht zu erwähnen brauchen, denn immer wieder während seiner ausgezeichneten Rede kommt er auf seine Passion, den Fußball, zurück.

Aufpassen, Ronaldo!

Auch er leidet heute wahrscheinlich ein wenig. Aber bei mir hat das Leiden noch einen weiteren Grund. Nicht nur bin ich enttäuscht über das Ergebnis und traurig über das Ende des World Cups, nein, ich leide auch noch unter den Nachwirkungen meiner vorgezogenen »Pre King Kahn-Party«. Da vor dem Spiel eh nicht ans Schlafen zu denken war, habe ich mit ein paar Freunden die Nacht durchgefeiert.

Und jetzt sitze ich also zuhause, lass' die letzten Wochen noch einmal Revue passieren, bin übermüde, aber freue mich: auf die WM 2006 in Deutschland. Aufpassen, Ronaldo!

Fortsetzung folgt...

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