Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Tarifunion des Beamtenbundes (dbb) fordern acht Prozent mehr Gehalt für die Tarifbeschäftigten des Öffentlichen Dienstes. Mindestens aber sollen es 200 Euro im Monat mehr sein. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen. Dies kündigten der Verdi-Vorsitzende Frank Bsirske und Beamtenbund-Chef Peter Heesen in Berlin an. Sie legten erstmals abgestimmte Forderungen für die nächste Tarifrunde 2008 vor.
Über eine Million Menschen sind betroffen
Mitte Januar beginnen in Potsdam die Verhandlungen für die rund 1,3 Millionen Angestellten des Bundes und der Kommunen. Die Länder sind 2005 aus dem Tarifverbund des Öffentlichen Dienstes ausgeschert und haben 2006 einen eigenen Tarifvertrag geschlossen.
Die Arbeitgeber lehnen Lohnerhöhungen grundsätzlich nicht ab, knüpfen diese aber unter anderem an eine Verlängerung der Arbeitszeit im Westen von 38,5 auf 40 Stunden. Verdi und Beamtenbund drohen hingegen mit Streiks, sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Nach von Heesens Darstellung hat der Öffentliche Dienst in den letzten vier Jahren "erhebliche reale Einkommensverluste hinnehmen müssen". Die letzte lineare Einkommenserhöhung für die Beschäftigten von Bund und Kommunen stamme aus dem Sommer 2004. Für die Jahre 2005 bis 2007 habe es lediglich Einmalzahlungen gegeben.
Damals hatten sich Verdi-Chef Frank Bsirske und der damalige Innenminister Otto Schily auf die bislang umfangreichste Reform im öffentlichen Dienst geeinigt. Eine tarifliche Steigerung der Gehälter gab es für die Beschäftigten aber nicht. Die Länder verhandeln separat. Ihr Tarifvertrag läuft frühestens Ende 2008 aus.