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Digitale Nomadin Die ganze Welt ist ihr Homeoffice: Designerin arbeitet seit Jahren nur von unterwegs

Homeoffice auf der ganzen Welt
Katie Macleaod arbeitet gern aus ihrem Van
© Katie Macleaod / Instagram
Katie Macleod arbeitet im wahrsten Sinne des Wortes von überall: Die Grafikdesignerin ist als digitale Nomadin in der ganzen Welt unterwegs, ohne dabei ihren Beruf aufzugeben.

Wenn Katie Macleod zur Arbeit geht, fährt sie in kein Büro, sondern schaltet einfach dort, wo sie gerade ist, ihren Computer ein. Und das kann quasi überall sein: Die 28-Jährige bezeichnet sich selbst als "digitale Nomadin", die seit Jahren von Ort zu Ort zieht. Urlaub ist das nicht, Macleod arbeitet weiterhin als Grafikdesignerin. Aber sie verbindet in ihrem Leben das Notwendige mit dem Angenehmen.

Bisher hat sie schon 78 Länder bereist und von dort gearbeitet. Ihr Ziel: die Hundert vollzumachen. "Ich möchte hundert Länder besucht haben, bevor ich 30 bin", sagte die Schottin der BBC. Sie ist auf einem guten Weg dorthin. Während andere sich über den immer gleichen Arbeitstrott beschweren, könnte ihr Leben trotz Berufstätigkeit abwechslungsreicher kaum sein: Auf Instagram postet sie Bilder zuletzt aus dem Irak, Katar oder aus Polen. Macleod arbeitet in einer aufregenden Umgebung und hat nach der Arbeit Zeit, das Land zu entdecken.

Raus aus dem Nine-to-five-Job: Die Welt als Homeoffice

Mit dem klassischen Berufsalltag konnte Macleod noch nie viel anfangen. Sie studierte Grafikdesign in Edinburgh und arbeitete für eine Agentur in London, wollte aber mehr, erzählte sie der BBC: "Der Ablauf eines typischen Tages im Job war immer vorbestimmt. Ich hatte sehr wenig Zeit, mich meinen persönlichen Träumen und Zielen zu widmen." Für das Reisen hatte sie schon immer eine Leidenschaft. Dass Arbeit und Reisen zusammen funktionieren könnten, verstand sie aber nicht sofort. "Mein ursprünglicher Plan war: Sparen, sparen, sparen – dann reisen, reisen, reisen, so lange wie möglich", schreibt sie auf ihrem Blog "Katie goes".

Dann aber stieß Macleod auf die Geschichten anderer digitaler Nomaden, die an keinem festen Platz wohnen und ihren Lebensunterhalt quasi auf Reisen verdienen. Sie kündigte ihren Job in London und begann, diesen Lebensstil immer konsequenter umzusetzen. Ihre erste Station war Singapur: "Die Einwohner sprechen Englisch, die Stadt ist bequem, es gibt gutes Internet und die Flüge sind günstig." Danach folgte Malaysia – und viele, viele andere Städte und Länder.

Mobiles und flexibles Arbeiten wird immer normaler

Das war bereits Ende 2018, also vor der Corona-Pandemie. War ein Lebensstil wie ihrer vor der Pandemie noch für die meisten nahezu unvorstellbar, ist mittlerweile zumindest das mobile Arbeiten in vielen Branchen ein normaler Bestandteil des Arbeitsalltags geworden. Tatsächlich gibt es immer mehr Menschen, die nicht von ihrem Wohnort aus arbeiten, sondern aus dem Ausland. Für Macleod selbst war die Pandemie zunächst ein Rückschlag, da es ungleich schwieriger oder teilweise sogar ganz unmöglich wurde, international zu verreisen. Ihre Lösung: Sie kaufte sich einen Van und erkundete stattdessen ihre schottische Heimat. Sesshaft zu werden, ist für sie undenkbar – zumindest im Moment.

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Anderen Menschen, die sich ebenfalls für einen so flexiblen Lebensstil interessieren, rät Macleod, zuerst Erfahrungen mit Reisen (zum Beispiel Backpacking) zu sammeln und sich zu überlegen, ob ihr Beruf in einer solchen Situation überhaupt umsetzbar ist. Als Grafikdesignerin habe sie auch Glück bei ihrer Berufswahl gehabt, meint die 28-Jährige. Außerdem sei es wichtig, im Voraus Geld zu sparen – für den Fall, dass nicht von Anfang an alles so klappt wie erhofft und die Aufträge ausbleiben.

Auch wenn sich ihr Leben traumhaft und verlockend anhört, spricht Katie Macleod ebenso über die Schattenseiten. "Ich habe auf mehr Flughafenfußböden geschlafen als ich zählen kann", gesteht sie. "Ich hatte oft Probleme, eine gute Internetverbindung zum Arbeiten zu finden, musste mehr Geld bezahlen, weil ich eine Ausländerin bin, und hatte einige Lebensmittelvergiftungen." In ihr altes Leben mit dem Nine-to-five-Job möchte sie trotzdem nie mehr zurück. Trotzdem war das eine gute Erfahrung: "Im Rückblick bin ich dankbar dafür, dass ich diesen Lebensstil kenne. Jetzt weiß ich, was die Alternative ist. Ich weiß, wofür ich kämpfe, wenn ich mich mit Kunden oder mit Reisemüdigkeit herumschlage."

Quellen: Katie Macleod auf Instagram / "Katie goes" / BBC 

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