Die Klinik Mantality Health in St. Louis, Missouri, behandelt Männer, die einen niedrigen Testosteronspiegel haben und deshalb zum Beispiel unter Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Übergewicht leiden. Die 27-jährige Hermeisha Robinson reagierte auf eine Anzeige, in der Mantality Health eine Kundenberaterin suchte. Am Montag erhielt Robinson eine Absage per E-Mail mit einer höchst diskriminierenden Begründung. Nicht ihre Qualifikation für den Job wurde angezweifelt, sondern der Absender behauptete, man zöge "keine Bewerber in Betracht, deren Namen nach 'Ghetto' klingen". Robinson war entsetzt und sehr verletzt, da ihr Vorname für sie mit einer besonderen Geschichte verbunden ist und sie sich zu Recht erniedrigt fühlte. Sie war zu ihrem seltenen Vornamen durch ihren Vater Herman gekommen, der sehr jung verstorben ist. Ihre Mutter wollte ihm damit ein Andenken setzen. Robinson teilte die Absage mit einer in Großbuchstaben verfassten Wutrede bei Facebook.
Robinson fordert ihre Facebook-Freunde im letzten Satz ihres Postings dazu auf, es zu teilen, denn "Diskriminierung muss aufhören!". Mehr als 11.000 Menschen kommen ihrem Wunsch nach. Mehr als 3000 hinterlassen ihr Nachrichten in den Kommentaren. Dabei stellt sich heraus, dass sie wohl nicht die Einzige war, die diese beleidigende Absage bekommen hatte. Rund 20 weitere Menschen mit ausgefallenen Vornamen sollen die E-Mail mit gleichlautendem Text erhalten haben.
Firma wurde gehackt

Auch der Klinikdirektor von Mantality Health, Kevin Meuret, meldete sich zu Wort, er wandte sich an Robinsons Cousine. "Ich bin Vater von drei Töchtern", schrieb er, "und dass die junge Dame diese Antwort erhalten hat, ist furchtbar." Aktuell glaubt man, ein verärgerter ehemaliger Mitarbeiter habe sich in das System gehackt und die Antworten verschickt, um die Klinik in Misskredit zu bringen. Offenbar war seit seinem Weggang das Passwort nicht geändert worden. Derzeit ermittelt die Polizei noch.