Ein Jahr nach der Lockerung des Kündigungsschutzes durch die rot-grüne Bundesregierung haben Wissenschaftler der Bundesagentur für Arbeit eine weitere Reform gefordert. Die bisherigen Veränderungen gingen zwar in die richtige Richtung, insgesamt sei das Kündigungsschutzrecht aber weiterhin zu rigide, sagte der Vize-Chef des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Nürnberger Bundesagentur, Ulrich Walwei, in der heutigen Ausgabe der "Berliner Zeitung". "Da ist noch Reformbedarf", so Walwei.
Konkret regte der Forscher an, den Arbeitgebern die Option einzuräumen, Mitarbeitern jederzeit fristgerecht gegen Zahlung einer Abfindung kündigen zu können. "Dies würde die Kündigungskosten kalkulierbar machen und Einstellungen erleichtern", sagte Walwei. Überdies solle der Arbeitgeber wie bisher die Möglichkeit haben, etwa betriebs- oder verhaltensbedingt zu kündigen.