Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die große Koalition vor einer Lockerung des Kündigungsschutzes gewarnt. Die geplante generelle zweijährige Probezeit fordere den deutlichen und scharfen Protest der Gewerkschaften heraus, sagte der DGB-Vorsitzende Michael Sommer.
In Frankreich sei die zweijährige Probezeit allerdings nur für Ersteinstellungen geplant, in Deutschland solle sie aber für jeden Arbeitsvertrag gelten. Was die Studenten und Schüler in Frankreich in die Mikrofone riefen, treffe damit verschärft auf Deutschland zu: "Dann ist man in einem ungesicherten Arbeitsverhältnis; und damit bekommt man weder eine Wohnung noch einen Bankkredit". Er könne der Bundesregierung deshalb nur raten, sich das Projekt Kündigungsschutz noch einmal genau zu überlegen. Nur weil dies im Koalitionsvertrag stehe, dürfe es "nicht einfach exekutiert werden", sagte Sommer.
Union und SPD haben vereinbart, die Probezeit bei Neueinstellungen auf 24 Monate auszudehnen. Im Gegenzug soll die Möglichkeit entfallen, Arbeitsverhältnisse ohne sachlichen Grund auf zwei Jahre zu befristen.