Kaum noch Wachstum Die Patientin Eurozone fiebert

Patientin Euro-Zone: Die EU-Kommission korrigierte ihre Wachstumsprognose um 0,5 Punkte für das zweite Halbjahr nach unten
Patientin Euro-Zone: Die EU-Kommission korrigierte ihre Wachstumsprognose um 0,5 Punkte für das zweite Halbjahr nach unten
© Colourbox
Hohe Inflation, das Wachstum kommt zum Erliegen: Die EU-Kommission attestiert der kränkelnden Eurozone miese Werte und verschlechtert ihre Prognose. Ausnahme ist Deutschland.

Experten in Brüssel haben die Konjunkturlage in der kränkelnden Eurozone untersucht und kommen zu einer erwartet schlechten Diagnose: Die Wirtschaft in den 17 Euro-Ländern wird im zweiten Halbjahr nach Einschätzung der EU-Kommission kaum noch wachsen.

Die Brüsseler Behörde senkte am Donnerstag ihre Prognose für die zweite Jahreshälfte deutlich. Demnach wird die Wirtschaft im Euro-Raum im dritten Quartal nur noch um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal zulegen, im vierten Quartal um 0,1 Prozent. "Inmitten der Finanzkrise kommt der Aufschwung zum Erliegen", schreiben die Konjunkturexperten. Einen Rückfall in die Rezession befürchten die Währungshüter aber nicht.

"Die Aussichten für die europäische Wirtschaft haben sich verschlechtert", sagte EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Olli Rehn und forderte weitere Strukturreformen. Er verwies unter anderem auf die Staatsschuldenkrise, eine schwache Inlandsnachfrage und darauf, dass die Erholung von Finanzkrisen häufig "holprig" sei.

Lichtblick Deutschland

Deutschland übernimmt dabei weiter die Rolle der Konjunkturlokomotive Europas. Mit Blick auf die deutsche Wirtschaft ist die EU-Kommission optimistischer als zuvor. Die Experten hoben ihre Prognose für Deutschland deutlich an: Statt 2,6 Prozent sei ein Wachstum von 2,9 Prozent für dieses Jahr zu erwarten.

Die Jahresinflationsrate in der Eurozone ist im August unverändert hoch geblieben: Sie verharrte bei 2,5 Prozent, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. Die Jahresrate liegt damit immer noch deutlich über der Zielmarke der Europäischen Zentralbank von knapp zwei Prozent.

DPA
fw/DPA/AFP