British Airways und Iberia schließen sich angesichts der Branchenkrise zur drittgrößten Fluggesellschaft der Welt zusammen. Nach monatelangen Verhandlungen einigten sich die beiden am Donnerstag auf eine Fusion im Volumen von insgesamt knapp fünf Milliarden Euro. Die Bündelung der Kräfte werde dem neuen Konzern im Wettbewerb mit Rivalen und bei der Konsolidierung der Branche Vorteile verschaffen, erklärten die Konzerne. BA ist besonders stark auf Routen nach Nordamerika, Iberia auf Strecken nach Lateinamerika. Mit insgesamt 419 Flugzeugen fliegt der neue Gigant 205 Ziele an.
Beide Airlines stehen in Folge der Wirtschaftskrise unter Druck, weltweit befindet sich die Branche deshalb in einer Phase der Konsolidierung. Die Deutsche Lufthansa hat im Zuge dessen jüngst die Konkurrenten Brussels Airlines und Austrian Airlines übernommen.
Der Zusammenschluss soll nach Iberia-Angaben Einsparungen von jährlich 400 Millionen Euro ermöglichen. Die Briten werden künftig 55 Prozent an dem neuen Konzern halten und die Spanier 45 Prozent. Aufsichtsratschef soll Antonio Vazquez von Iberia werden, während Willie Walsh von BA den Posten des Unternehmenschefs (CEO) erhält. Die Fusion solle Ende 2010 abgeschlossen sein. Der Jahresumsatz der Fusionspartner belief sich zuletzt auf rund 15 Milliarden Euro. Daran gemessen wäre der neue Konzern die neue Nummer Drei der Branche.
Anleger setzen offenbar große Hoffnungen auf den Zusammenschluss: Als sich die Einigung abzeichnete, legten BA-Aktien in London zeitweise um mehr als sieben Prozent zu, Iberia-Titel in Madrid rund zehn Prozent.