Salzige Abwässer von K+S Keine Einigung zwischen Düngemittelhersteller und Umweltschützern

Im Streit über den Umgang mit salzigen Abwässern des Düngemittelherstellers K+S ist keine Einigung in Sicht. Nach rund zwei Jahre langen Verhandlungen konnte sich der Konzern an einem "Runden Tisch" nicht mit Umweltschützern, Anrainern und Politikern auf eine abgestimmte Vorgehensweise einigen.

Im Streit über den Umgang mit salzigen Abwässern des Düngemittelherstellers K+S ist keine Einigung in Sicht. Nach rund zwei Jahre langen Verhandlungen konnte sich der Konzern an einem "Runden Tisch" nicht mit Umweltschützern, Anrainern und Politikern auf eine abgestimmte Vorgehensweise einigen. Das Gremium sprach sich am Dienstag mehrheitlich dafür aus, dass K+S die Einleitung von Salzabwasser in die Werra sowie die Versenkung in den Untergrund bis spätestens 2020 vollständig einstellt. Stattdessen solle der Konzern eine Pipeline vom hessisch-thüringischen Kali-Revier bis zur Nordsee bauen und das Abwasser so direkt ins Meer leiten.

Das Unternehmen, das einen Vertreter in das Gremium entsandt hatte, wies die Forderung als nicht umsetzbar zurück. "Der Runde Tisch lässt den fehlenden politischen Konsens außer Acht, klammert bewusst betriebswirtschaftliche Aspekte aus und verliert bei der Frage der ökologischen Sinnhaftigkeit die notwendige Verhältnismäßigkeit aus dem Auge", erklärte der Konzern. Damit spielte K+S unter anderem darauf an, dass die niedersächsische Landesregierung sich bereits vorab gegen eine Pipeline ausgesprochen hat. Zudem wäre das Projekt mit geschätzten Kosten von rund 500 Millionen Euro ein finanzieller Kraftakt.

Der "Runde Tisch" wurde auf Anregung der Landtage in Hessen und Thüringen ins Leben gerufen worden. Seine Empfehlung ist allerdings weder für K+S noch für die zuständige Behörde - das Regierungspräsidium Kassel - bindend. K+S warnt davor, dass bei zu harten Umweltauflagen rund 5000 Arbeitsplätze in der strukturschwachen Region auf dem Spiel stehen. Um seinen Kritikern entgegenzukommen, hat der Konzern Investitionen über 360 Millionen Euro angekündigt, um die Menge des Salzwassers durch neue Technologien bis 2015 auf sieben von derzeit zwölf Millionen Kubikmeter zu senken.

Reuters
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