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Schwindende Zinserhöhungsängste geben Europas Börsen Auftrieb
STORY: Die Hoffnung auf behutsamere Zinserhöhungen der großen Notenbanken lockt Investoren an die europäischen Börsen zurück. Dax und EuroStoxx50 stiegen am Dienstag um jeweils etwa drei Prozent. Am Devisenmarkt gewann der Euro gegenüber dem Dollar. Genährt wurden die Spekulationen von einer überraschend geringen Zinserhöhung der australischen Notenbank RBA um einen Viertel Prozentpunkt. Robert Halver von der Baader Bank: "Wir haben im Augenblick eine Situation, wo ja alle verkauft haben, kann man sagen. Wir hatten ja eine Stimmung, man muss ja schon so sagen, wie auf dem Friedhof. Und jetzt ist man bereit, noch einmal neu nachzudenken. Insbesondere das, was in der Zinspolitik passiert. Wir wissen ja alle, Zinserhöhungen haben einen sehr lang laufenden Effekt. Es dauert lange, bis Zinserhöhungen sich in der Volkswirtschaft bemerkbar machen. Und die Gefahr ist zu groß, dass man überreizt. Und mein Eindruck ist, dass man mittlerweile noch mal neu nachdenkt und sagt, wenn die Konjunkturdaten immer schlechter werden, was wir ja sehen, auch in Amerika, dann muss man wahrscheinlich nicht dramatisch in der Zukunft die Zinsen noch erhöhen, weil wenn die Konjunktur schlechter wird, auch die Inflation runter kommt." Ein weiterer Stimmungsaufheller war die Kehrtwende der neuen britischen Regierung bei ihren Steuersenkungsplänen. Nach massivem Druck verzichtet sie auf die Abschaffung des Spitzensteuersatzes. Die ursprünglichen Pläne des Finanzministers Kwasi Kwarteng für ein Entlastungspaket und Steuersenkungen hatten die Börsen vergangene Woche in Turbulenzen gestürzt. Weil Investoren an der Finanzierbarkeit der Vorhaben zweifelten, gerieten britische Anleihen ins Trudeln und das Pfund Sterling fiel zeitweise auf ein Rekordtief.