Der beinahe "Schwarze Freitag" bekommt an der New Yorker Börse doch noch einen positiven Schwung. Gute Arbeitsmarktdaten und angekündigte Reformen in Italien haben zumindest unter den Standardwerten im Dow Jones für eine moderate Erholung gesorgt. Nach dem massivsten Kursrutsch seit zwei Jahren konnte sich der Leitindex mit 0,54 Prozent auf 11 444,61 Punkte ins Plus retten. Zuvor hatten sich Gewinne und Verluste beim US-Leitindex mehrfach abgewechselt. Im Laufe der Woche hat er aber dennoch fast 6 Prozent an Wert eingebüßt.
Der breiter gefasste S&P 500 dagegen schloss knapp mit 0,06 Prozent im Minus bei 1199,38 Punkten und machte damit seine schwächste Handelswoche seit November 2008 komplett. Noch deutlicher abwärts ging es für die Technologieaktien an der Nasdaq. Der Composite Index verlor 0,94 Prozent auf 2532,41 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 0,58 Prozent auf 2194,38 Punkte.
Berlusconi beflügelt Aktienmarkt
Am Markt wurde die spürbare Beruhigung mit der Hoffnung auf ein stützendes Eingreifen der Europäischen Union am europäischen Anleihemarkt begründet, nachdem der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi am Abend auf einer Pressekonferenz verstärkte und beschleunigte Maßnahmen gegen die tiefe Schuldenkrise des Landes angekündigt hatte. Eine besser als erwartet ausgefallene US-Beschäftigung untermauerte derweil die zuletzt kursbestimmenden Sorgen um das Wirtschaftswachstum nicht. Zeitweise hatte allerdings die anhaltende Unsicherheit vor einer möglichen Abstufung des Kreditratings der USA den Markt wieder belastet.
Euro erholt sich
Dem Marktumfeld entsprechend gab es auch bei den Einzelwerten sehr wechselhafte Kursbewegungen. Aktien der Bank of America etwa gehörten zum Auftakt noch zu den besten Werten im Dow Jones, rutschten zum Schluss aber besonders stark um 7,47 Prozent auf 8,17 US-Dollar ab. Der Bankensektor zeigte sich zur letzten Wochenrunde insgesamt schwach. Papiere der Citigroup büßten fast vier Prozent ein und Aktien von JPMorgan verloren rund 0,8 Prozent.
Eine Erholung an den Anleihemärkten der europäischen Schuldenländer hat am Freitag den Kurs des Euro gestützt. Im New Yorker Handel stand die Gemeinschaftswährung zuletzt bei 1,4291 Dollar. US-Staatsanleihen dagegen kamen von ihren Hochs vom Vortag zurück. Zehnjährige Titel verloren 1 17/32 Punkte auf 104 25/32 Punkte. Ihre Rendite stieg auf 2,565 Prozent.