Angriff im Pazifik US-Militär attackiert angebliche Drogenboote und tötet acht Menschen

Verteidigungsminister Pete Hegseth
"Wir haben gerade erst damit begonnen, Drogenboote zu zerstören und Drogenterroristen auf den Grund des Meeres zu schicken", sagte US-Verteidigungsminister Pete Hegseth Anfang Dezember
© Mark Schiefelbein / AP / DPA
Es gibt keinen Prozess, keine veröffentlichten Beweise: Wieder töten US-Streitkräfte auf hoher See mutmaßliche Drogenschmuggler. Jetzt sind es gleich mehrere Angriffe an einem Tag.

Das US-Militär hat nach eigenen Angaben drei weitere angebliche Drogenboote angegriffen und dabei insgesamt acht Männer getötet. Die Angriffe seien am Montag im östlichen Pazifik in internationalen Gewässern erfolgt, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs (Southcom) auf der Plattform X mit. Mit den Booten seien Drogen entlang bekannter Schmugglerrouten transportiert worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. 

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.

Beim ersten Angriff sollen drei Männer getötet worden sein, beim zweiten zwei und schließlich drei weitere bei der dritten Attacke. Das Militär veröffentlichte auch einen kurzen Videoclip, der die drei Angriffe aus der Vogelperspektive zeigen soll. Es sieht jeweils so aus, als würden die Boote von einer Rakete getroffen.

USA griffen mehrfach Boote in der Karibik an

Die US-Streitkräfte greifen unter Berufung auf angebliche Geheimdiensterkenntnisse seit September immer wieder Boote in der Karibik und im östlichen Pazifik an, die mit Drogen beladen sein sollen. Konkrete Beweise als Rechtfertigung für die Angriffe werden dabei nicht vorgelegt. Im Zuge der Angriffe wurden Zählungen von US-Medien zufolge inzwischen mehr als 90 Menschen getötet. 

Die US-Regierung bezeichnet die Opfer durchweg als Drogenschmuggler und "Terroristen", wird für die außergerichtlichen Tötungen aber heftig kritisiert. Aus Sicht von UN-Menschenrechtsexperten etwa verstößt die US-Regierung damit gegen das Völkerrecht.

DPA
cl

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos