+++ 20.22 Uhr: Merkel telefoniert mit Obama +++
Dieser Freitag ist kein guter Urlaubstag für Angela Merkel: Angesichts der Turbulenzen in der Eurozone und auf den Finanzmärkten hat sich die Kanzlerin telefonisch mit mehreren Staats- und Regierungschef der EU beraten. Nach Angaben eines Regierungssprechers telefonierte sie am Freitag von ihrem Urlaubsort aus mit dem französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy, Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi und mit dem britischen Premierminister David Cameron. "Alle Gesprächspartner waren sich einig, dass die Beschlüsse des EU-Gipfels vom 21. Juli schnell umgesetzt werden sollen", sagte der Sprecher. Für den Abend sei außerdem ein weiteres Telefonat mit US-Präsident Barack Obama angesetzt. Da bleiben die Wanderschuhe wohl in der Ecke stehen.
+++ 20.12 Uhr: Berlusconi trommelt für Finanzministertreffen +++
Der Sturzflug der Aktienmärkte lassen Silvio Berlusconi nicht kalt: Angesichts der anhaltenden Euro-Krise hat Italiens Regierungschef ein Sondertreffen der Finanzminister der sieben führenden Industriestaaten (G-7) angekündigt. Dies habe er mit Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy abgesprochen, sagte Berlusconi am Freitagabend in Rom. Das Treffen werde "in ein paar Tagen" stattfinden.
+++ 18.00 Uhr: Dax verliert weiter +++
Die anhaltenden Konjunktur- und Schuldensorgen haben dem Dax einen der größten Wochenverluste in seiner über zwanzigjährigen Geschichte eingebrockt. Auch überraschend gute Daten vom US-Arbeitsmarkt reichten am Freitag nur für ein kurzes Strohfeuer. Der deutsche Leitindex schloss 2,78 Prozent schwächer bei 6236,16 Punkten und damit immerhin über seinem Auftakttief bei 6152,62 Punkten, wo er den niedrigsten Stand seit Anfang Oktober 2010 markiert hatte. Auf Wochensicht brach das Börsenbarometer indes um knapp 13 Prozent ein.
+++ 17:22 Uhr: Der Euro steigt wieder +++
Der Kurs des Euro ist gestiegen: Die europäische Gemeinschaftswährung wird am späten Nachmittag mit 1,4218 US-Dollar gehandelt - im frühen Handel hatte der Euro zeitweise nur 1,4055 Dollar gekostet. "Der Rückgang der Risikoaufschläge hat auch den Euro gestützt", sagte Thomas Amend, Devisenexperte von HSBC Trinkaus. Nach der Zuspitzung der Lage an den Staatsanleihemärkten der Eurozonen-Schuldenländer in den vergangenen Tagen hatte sich die Lage am Freitag merklich entspannt.
+++ 16:38 Uhr: Berlusconi telefoniert mit Rompuy +++
Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi will angesichts der Börsen-Talfahrt noch heute mit mehreren europäischen Spitzenpolitikern telefonieren. Mit EU-Ratspräsident Herman van Rompuy und dem spanischen Ministerpräsidenten Jose Luis Rodriguez Zapatero habe er bereits gesprochen, wie aus Regierungskreisen in Rom bekannt wurde. Im Tagesverlauf seien Telefonate mit weiteren europäischen Staats- und Regierungschefs geplant. Aus deutschen Regierungskreise verlautete, Bundeskanzlerin Angela Merkel werde nach einem Telefonat mit dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy noch mit weiteren europäischen Regierungschefs sprechen.
+++ 16:24 Uhr: Dax und Dow Jones verlieren wieder +++
Die Erleichterung nach den positiven US-Arbeitsmarktzahlen währte offenbar nur kurz: Dow Jones und Dax rutschen wieder ins Minus.
+++ 15:46 Uhr: Kursrutsch an US-Börsen gestoppt +++
Inmitten der weltweiten Börsen-Talfahrt startet der US-Aktienmarkt mit einem minimalen Plus in den Handel. Der Dow Jones Industrial legte zum Auftakt 0,3 Punkte auf 11383 Zähler zu. An der Technologiebörse Nasdaq startete der Composite-Index mit einem Plus von 23,91 Punkten auf 2580 Zähler.
+++ 14:36 Uhr: Lichtblick am US-Arbeitsmarkt +++
Erleichterung am US-Arbeitsmarkt: Im Juli kamen 117.000 neue Jobs hinzu, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Die Arbeitslosenquote sinkt leicht von 9,2 auf 9,1 Prozent. Analysten hatten befürchtet, dass negative Arbeitsmarktzahlen die Aktienmärkte noch stärker belasten könnten.
+++ 13:35 Uhr: Rehn: Kein Not-Kreditprogramm für Spanien und Italien +++
EU-Währungskommissar Olli Rehn Sorgen tritt den Sorgen vor einem Ausweiten der Schuldenkrise auf Spanien und Italien entgegen: Beide Länder würden keine Not-Kreditprogramme benötigen, sagte Rehn. Spanien und Italien seien auf Kurs, ihre Defizit-Ziele zu erreichen. Die Risikoaufschläge am Anleihemarkt seien durch die Fundamentaldaten nicht gerechtfertigt. Die Schuldenkrise sei nicht nur ein europäisches Problem, sondern habe eine weltweite Dimension, betonte Rehn. Es müsse daher eine globale Lösung gefunden werden.
+++ 13:21 Uhr: Union-Wirtschaftsflügel: "Rote Linie" bei Euro-Bonds +++
In der schwarz-gelben Koalition wächst die Sorge, dass südeuropäische Euro-Schuldenländer die Paniksituation an den Märkten zur Einführung gemeinsamer Euro-Anleihen nutzen wollen. "Euro-Bonds sind süßes Gift", sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Joachim Pfeiffer (CDU). Gemeinsame Staatsanleihen der 17 Euro-Länder würden den Wettbewerbsgedanken völlig aushöhlen: "Niemals. In dieser Frage muss Deutschland die rote Linie ziehen."
+++ 13:03 Uhr: Allianz-Chef hält Kursverfall für übertrieben +++
Allianz-Chef Michael Diekmann bezeichnet den Verfall der Aktienkurse als stark übertrieben: "Ich würde diese Situation nicht überdramatisieren, weil die Märkte ein bisschen überdrehen", sagte der Vorstandschef von Europa größtem Versicherer vor Journalisten.
+++ 12:25 Uhr: SPD fordert G8-Aktion +++
Die SPD fordert eine konzertierte Aktion der G8-Staaten zur Beruhigung der hochnervösen Finanzmärkte. "Angesichts der derzeit unübersichtlichen Lage auf den weltweiten Finanzmärkten ist eine Abstimmung über den europäischen Rahmen hinaus erforderlich", sagte der Vize-Vorsitzende der SPD-Fraktion, Joachim Poß.
+++ 12:08 Uhr: Börsentalfahrt vernichtet Billionenwerte +++
Der Kursrutsch an den internationalen Aktienmärkten macht Anleger weltweit um mehrere Billionen Dollar ärmer. Die Marktkapitalisierung aller im MSCI World Index gelisteten Unternehmen verringerte sich in der laufenden Woche um 2,5 Billionen Dollar. Dies entspricht in etwa der Wirtschaftsleistung Frankreichs.
+++ 11:57 Uhr: Scharfe Kritik aus Deutschland an Barroso +++
Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) kritisiert das Vorpreschen von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso: "So eine Debatte kommt zur Unzeit. Es ist gerade einmal zwei Wochen her, da wurden weitreichende und gute Beschlüsse gefasst", sagte der Vizekanzler. Auch FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle übt scharfe Kritik: Der EU-Kommissionspräsident sei indirekt für die aktuellen Börsenturbulenzen mitverantwortlich. "Um den Euro zu festigen, brauchen wir einen wirksamen und durchsetzungsstarken Stabilitäts- und Wachstumspakt II - und keinen leichtfertigen Brief aus Brüssel", sagte der frühere Bundeswirtschaftsminister "bild.de".
+++ 11:29 Uhr: Sarkozy verkündet getrennte Gespräche mit Merkel und Zapatero +++
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy will mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Spaniens Regierungschef Jose Luis Rodriguez Zapatero in getrennten Telefonaten über die andauernde Euro-Krise beraten. Die Gespräche fänden am Freitagnachmittag statt, teilte das Büro von Sarkozy mit. Weitere Telefonate seien nicht geplant.
+++ 11:15 Uhr: Auch chinesische Börsen auf Talfahrt +++
Nach den Verlusten an der Wall Street und in Europa sind auch die Börsen in China und Hongkong auf Talfahrt gegangen. Der Hang Seng-Index in Hongkong sackte am Freitag zum Börsenschluss um 4,29 Prozent auf 20.946 Punkte.
+++ 11:08 Uhr: Euro rutscht ab, Gold steigt weiter +++
Der Euro rutscht auf ein neues Rekordtief zum Franken, und auch der Dollar hält sich nur knapp über seiner bisherigen Negativ-Marke von 0,7606 Franken. Der Goldpreis nähert sich wieder seinem Rekordhoch von 1681,67 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).
+++ 10:52 Uhr: Notenbanker stimmen gegen neue EZB-Anleihekäufe +++
Offener Streit im EZB-Rat: Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, haben bei der EZB-Ratssitzung am Donnerstag insgesamt vier Währungshüter gegen die Wiederaufnahme des umstrittenen Ankaufs von Staatsanleihen gestimmt.
+++ 10:47 Uhr: Dax fängt sich leicht +++
Nach einem Einbruch im Dax auf 6153 Punkte fängt sich der Leitindex etwas. Er steht jetzt bei 6250 Punkten. Das bedeutete ein Minus von 2,54 Prozent. Damit dauert die Talfahrt im Dax nun schon acht Handelstage an, in denen er knapp 1100 Punkte und damit seine kompletten Jahresgewinne verlor. Der tiefste Stand seit Oktober 2010 ist erreicht. Zuletzt hatte der deutsche Leitindex im Jahr 1993 eine solch kontinuierliche Verlustserie erlebt.
+++ 10.16 Uhr: Änderungen am Rettungsschirm möglich +++
EU-Währungskommissar Olli Rehn signalisiert seine Bereitschaft für Änderungen beim europäischen Rettungsschirm (EFSF): "Wir stehen bereit, unseren Kurs im Krisenmanagement anzupassen, um mehr Glaubwürdigkeit und Effizienz zu erreichen", sagte Rehn dem Radiosender "BBC Radio 4".
+++ 09:32 Uhr: Nikkei schließt auf tiefstem Stand seit Mitte März +++
In Tokio geht der Nikkei-Index für 225 führende Werte mit einem Minus von 3,72 Prozent auf 9299,88 Punkte mit dem tiefsten Stand seit Mitte März aus dem Handel. Auch der breit gefasste Topix rutscht um 3,07 Prozent auf 800,96 Punkte ab. Marktteilnehmer sprechen von Panik.
+++ 09:12 Uhr: Dax startet mit dickem Minus +++
Der Dax sackt zum Handelsstart am Freitag um mehr als ein Prozent auf 6338,77 Punkte ab. Bereits am Donnerstag war der deutsche Leitindex auf ein Zehnmonatstief abgestürzt und hatte 3,40 Prozent abgegeben auf 6414,76 Punkte.
+++ 07:55 Uhr: US-Ölpreis weiter auf Talfahrt +++
Der US-Ölpreis hat seine Talfahrt vor dem Hintergrund wachsender Sorgen vor einer schwachen US-Wirtschaft und der europäischen Schuldenkrise am Freitag weiter fortgesetzt. Im asiatischen Handel rutscht der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im September weiter ab und steht bei 85,60 US-Dollar. Das sind 1,03 Dollar weniger als am Vortag.
+++ 06.30 Uhr: Asiatische Börsen auf Talfahrt +++
Nach den Verlusten an der Wall Street und in Europa am donnserstag gehen auch die Börsen in Asien auf Talfahrt. Der Leitindex Nikkei an der Börse in Tokio verbucht gegen 13 Uhr Ortszeit ein Minus von rund 3,6 Prozent. Der Nikkei steht mit 345,96 Punkten im Minus bei 9313,22 Punkten.