Deutschlands Manager sind Meister im Abkassieren: Sie bekommen nicht nur Millionengehälter. Mit Sonderzahlungen, Aktienoptionen und Luxusrenten verdoppeln viele ihr Einkommen. Und fliegt mal einer raus, gibt es eine dicke Abfindung. Wie eine Elite das Vertrauen verspielte.
Gleich in zwei Energiekonzernen hat es zum Oktober Wechsel in den Führungsetagen gegeben: Bei RWE ging Harry Roels vorzeitig, bei EnBW hat Utz Claassen seinen Vertrag nicht verlängert. Die Nachfolger stehen vor teils großen Aufgaben.
RWE-Chef Harry Roels wirft das Handtuch: Bereits Ende September macht der Niederländer den Spitzenposten bei Deutschlands zweitgrößtem Stromkonzern für seinen Nachfolger frei, den Stahlwerksbesitzer Jürgen Großmann.
Er hat sich als Sanierer hervorgetan, als Lebemann und Stahlbaron. Jetzt muss Jürgen Großmann, 2,03 Meter groß, zeigen, ob er auch den Stromkonzern RWE zum Leuchten bringen kann.
Für seine "hemmungslose Atompolitik" ist der Chef des Energieunternehmens RWE vom Naturschutzbund mit dem Negativpreis "Dinosaurier 2006" ausgezeichnet worden.