Finanzunterlagen veröffentlicht Was Donald Trump mit Sammelkarten, Reden und anderen Dingen verdient

Donald Trump hat seine Finanzen offengelegt - zumindest ein bisschen
Donald Trump hat seine Finanzen offengelegt - zumindest ein bisschen
© Scott Olson / Getty Images
Im Zuge seiner erneuten Präsidentschaftskandidatur gewährt Donald Trump auf 101 Seiten Einblicke in seine Finanzen. Es geht um Sammelkarten, Truth Social und Immobiliendeals – genaues bleibt allerdings meist offen.

Nach außen gibt Donald Trump gerne den erfolgreichen Geschäftsmann, vor dem Fiskus rechnete er sich jahrelang arm. Wie es um seine Finanzen wirklich bestellt ist, darum macht er lieber ein großes Geheimnis. Entgegen aller Gepflogenheiten hatte Trump als US-Präsident nicht seine Steuerunterlagen veröffentlicht. Erst Ende letzten Jahres, nach jahrelangem Rechtsstreit, wurden Trumps Steuererklärungen für die Jahre 2015 bis 2020 veröffentlicht.

Nun gibt es schon wieder Neues über Trumps Finanzen zu erfahren. Der Ex-Präsident selbst hat am Freitag auf 101 Seiten Einblicke in seine Geschäfte gewährt. Dabei geht es um seine Einkünfte nach dem Ende der Präsidentschaft im Januar 2021 bis zum Stichtag 15. Dezember 2022.

Ganz freiwillig ist die Veröffentlichung nicht. Sie ist Voraussetzung für Trumps erneute Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen 2024, die er am 15. November angekündigt hat. Wegen seiner umfassenden Besitztümer hat Trump mehrfach um Fristverlängerung bei der zuständigen Wahlkommission gebeten, bis ihm zuletzt gar mit Bußgeldern gedroht worden war (wobei es sich dabei kurioserweise nur um 200 Dollar Strafe gehandelt hätte). 

Truth Social nur wenige Millionen wert

Auf den letzten Drücker ist Trump nun seiner Offenlegungspflicht nachgekommen. Genaue Zahlen nennt Trump dabei nicht, weil für die jeweiligen Einkünfte nur eine grobe Spanne angegeben werden muss. Dennoch ziehen US-Medien aus den Unterlagen einige interessante Erkenntnisse.

So wundert sich die "New York Times", dass Trumps Social Media Plattform Truth Social nur mit einem Wert von 5 bis 25 Millionen Dollar angegeben ist. Zum Start seines neuen Social-Media-Sprachrohrs hatte Trump eine Milliarde Dollar von Investoren eingetrieben. Laut "NY Times" hält Trump nach wie vor 90 Prozent der Firma. Trump Media sei weiterhin überzeugt, "Milliarden von Dollar an Wert" zu erreichen, zitiert die Zeitung eine Firmensprecherin. Verdient hat Trump laut seinen Angaben mit Truth Social praktisch nichts. 

Millionen mit Reden und Saudi-Deal

Persönliche Einnahmen erzielte Trump laut der Finanzunterlagen aber mit diversen anderen Dingen. So gibt Trump an, für Reden "mehr als 5 Millionen Dollar" bekommen zu haben – wobei offen bleibt, wie viel mehr. Auch der Verkauf von Büchern ist für Trump ein Zubrot, seine Memoiren aus dem Jahr 1987 ("The Art of the Deal") sind dabei nach wie vor der Bestseller mit Erlösen von 100.000 Dollar bis eine Million.

"Mehr als 5 Millionen Dollar" hat Trump auch für einen Immobiliendeal in Oman bekommen, wo er in Kooperation mit einer Firma aus Saudi-Arabien, ein Golf- und Hotelresort baut. Das insgesamt mehr als 4 Milliarden Dollar schwere Projekt hatte für Diskussionen gesorgt, weil es zu wirtschaftlichen Verflechtungen der Trump Organisation mit den Machthabern in Nahost führt.

Die frühere First Lady Melania wiederum hat laut Unterlagen zwischen einer und fünf Millionen Dollar mit einer Firma gemacht, deren Geschäftszweck unklar ist, die aber die gleiche Adresse wie Trumps International Golf Club in Florida hat. 

Donald Trump als Sammelkarten-Superheld

Auch eine der skurrilsten Geldbeschaffungsideen Trumps aus jüngerer Zeit taucht in den Unterlagen auf. Im Dezember hatte Trump digitale Sammelkarten, sogenannte NFTs, zu 99 Dollar das Stück auf den Markt gebracht, die allesamt ihn selbst in verschiedenen Heldenposen zeigen. Die zuständige Firma erzielte laut Finanzbericht bis zum 15. Dezember Erlöse zwischen 100.000 und 1 Million Dollar. Da der Stichtag auf den Handelsstart der Trump-Karten fällt (die sogleich ausverkauft waren), ist nicht ganz klar, ob alle Erlöse darin schon enthalten sind. Analysten schätzten zuletzt, dass sich der Erlös auf mehrere Millionen belaufen könnte.

In den Details bleibt insgesamt vieles aus Trumps Finanzgebaren unklar. Das gilt nicht nur für Einnahmen und Vermögenswerte, sondern auch für die Schulden des Finanzjongleurs. So hat er laut der veröffentlichten Unterlagen seit Ende seiner Präsidentschaft sechs Kredite abbezahlt, aber auch zwei neue aufgenommen. In Summe listet Trump in den Unterlagen mehr als 200 Millionen an Schulden.  

Abschließend hält die New York Times fest, dass Trump zwar detailliert Einnahmequellen auflistet, aber dadurch, dass er nur Zahlenspannen angibt (was ihm erlaubt ist), teils sogar unspezifischer bleibt als in der Vergangenheit. So hatte er die Einkünfte aus seinem Mar-a-Lago-Resort in Florida 2020 noch mit 24,2 Millionen Dollar angegeben – in den aktuellen Unterlagen heißt es auch hier nur: "mehr als 5 Millionen Dollar".

Quellen: AFP / New York Times / CNN / Business Insider