"Es gibt noch keine Gesamtlösung", sagte ein Siemens-Sprecher am Dienstag in München. Ziel sei es, die Züge möglichst schnell wieder auf die Schiene zu bringen. Der Gesamtschaden lasse sich erst abschätzen, wenn ein Gesamtkonzept gefunden sei.
Ziel ist Sanierung, nicht Neubau
Die "Süddeutsche Zeitung" hatte berichtet, die Siemens-Verkehrstechnik habe den wichtigsten Anwendern bei einem Treffen in Bern ein Reparatur- und Sanierungskonzept vorgelegt. Bei Siemens wurde aber betont, dass man mögliche Vorschläge noch mit Gutachtern diskutieren müsse. Das Ergebnis sei offen. "Das ist kein Prozess, der innerhalb weniger Tage über die Bühne gehen kann." Ziel sei weiterhin eine Sanierung der Züge und kein Neubau.
Beim Combino setzte Siemens auf eine Leichtbauweise. Bei der Entwicklung wurde aber die Belastbarkeit geschweißter Aluminiumverbindungen nicht richtig eingeschätzt. Die Folge waren Risse an einigen Wagenkästen. Wegen der Stabilitätsprobleme musste der Konzern zahlreiche Combino-Züge zurückrufen. Allein im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres musste die Siemens-Bahntechnik Sonderbelastungen von 364 Millionen Euro hinnehmen. Verkehrsbetriebe in aller Welt hatten wegen der Rückrufe Schwierigkeiten, den Linienbetrieb aufrechtzuerhalten. Einige von ihnen prüfen Schadenersatzansprüche gegen Siemens. (dpa)