Der Kaffeehändler Tchibo erhöht erneut seine Preise. Kunden müssen von Mitte Februar an je nach Sorte zwischen 50 Cent und 1 Euro pro Pfund mehr bezahlen, wie das Unternehmen in Hamburg mitteilte.
Rohkaffee sei deutlich knapper geworden, das Wetter habe für schwächere Ernten und höhere Preise gesorgt, sagte ein Sprecher von Tchibo. Um den Kunden weiterhin die gewohnte Qualität zu bieten, müsse man handeln. Im April 2024 hatte Tchibo schon einmal die Kaffeepreise erhöht.
Wo die Bohnen wohnen

Bei Kaffee denken die meisten an Brasilien, Guatemala, Java oder Kenia und sicher nicht an Vietnam. Sollten sie aber. Das asiatische Land ist nach Brasilien der zweitgrößte Kaffee-Erzeuger der Welt. Angebaut werden fast ausschließlich Robusta-Sorten. Diese Kaffeesträucher stellen an die Umgebung weniger Ansprüche als die edlen Arabica-Arten. Robusta hat in Espresso-Mischungen einen festen Platz, da das Aroma der Bohnen die dunkle Röstung besser übersteht und mit dem hohen Fettanteil für eine feste, dicke Crema in der Espressotasse sorgt. Deutschland gehört zu den größten Kunden Vietnams. Die Großröster strecken mit ihm Mischungen, ein Teil geht in die Produktion löslichen Kaffees und ein Teil wird weiterverkauft.
Kaffeepreise stiegen innerhalb eines Jahres um rund 70 Prozent
Ein Preisanstieg für Kaffee hatte sich bereits Ende des vergangenen Jahres abgezeichnet. Der an der Rohstoffbörse ICE in New York gehandelte Preis für Arabica-Bohnen kletterte im November auf den höchsten Wert seit Jahrzehnten. Allein im Jahr 2024 sind die Rohkaffeepreise um rund 70 Prozent gestiegen.
Tchibo äußert sich offener über seine Preise als andere Anbieter. Das Unternehmen verkauft seine Produkte im Gegensatz zu vielen anderen Kaffeeröstern in seinen Filialen direkt an Endverbraucher und kann deshalb auch seine Preise festlegen. Viele andere Kaffeehändler liefern ihre Produkte an den Lebensmittel-Einzelhandel, der die Endpreise festlegt.