Weder di Mauros Mainzer Wirtschaftsprofessorin wird "Wirtschaftsweise"

Dem Rat der "Fünf Wirtschaftsweisen" wird erstmals in seiner 41-jährigen Geschichte eine Frau angehören: Nach zweimonatiger Suche nominierte die Regierung die Mainzer Wirtschaftswissenschaftlerin Beatrice Weder di Mauro.

Die Mainzer Wirtschaftswissenschaftlerin Beatrice Weder di Mauro soll Nachfolgerin von Axel Weber im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung werden. Das Bundeswirtschaftsministerium bestätigte am Donnerstag in Berlin nach zweimonatiger Suche offiziell die Nominierung der 38-Jährigen. Der förmliche Kabinettsbeschluss soll kommenden Mittwoch fallen. Weder di Mauro hat der Nominierung den Angaben zufolge bereits zugestimmt.

War seit längerem Favoritin

An der Wahl der Ökonomin hatte zuletzt kein Zweifel bestanden, da sie seit längerem als Favoritin im Kreis der möglichen Nachfolger galt. Die Stelle war vakant geworden, nachdem die Bundesregierung den Wirtschaftsweisen Axel Weber zum Nachfolger des über die Hotelkosten-Affäre gestürzten Bundesbank-Chefs Ernst Welteke berufen hatte.

Weder di Mauro, die einen schweizerischen und einen italienischen Pass besitzt, kann auf eine steile Karriere zurückschauen. Sie beherrscht mehrere Sprachen fließend oder in Grundkenntnissen. Die Ökonomin arbeitete schon für die wichtigsten internationalen wirtschafts- und finanzpolitischen Einrichtungen, darunter die Weltbank und der Internationale Währungsfonds. Sie lehrt seit April 2001 an der Universität Mainz Wirtschaftspolitik sowie internationale Makroökonomie. Sie ist Spezialistin für Themen rund um den Kapitalmarkt.

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage - so die offizielle Bezeichnung der Wirtschaftsweisen - war 1963 gegründet worden. Er berät die Bundesregierung und legt jeweils im November sein Jahresgutachten zur konjunkturellen Lage vor. In der Studie zeigt er auch Reformlücken auf. Zugleich macht der Rat Vorschläge zur Behebung von Defiziten. In seinem jüngsten Gutachten legte das Gremium ein Modell für eine radikale Steuerreform vor.

mit Agenturen

DPA

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