Italiens Fußball-Profi Marco Materazzi hat eine Provokation von Zinedine Zidane zugegeben. "Er war unverschämt, da habe ich ihn beleidigt", sagte der 32-Jährige Verteidiger von Inter Mailand der "La Gazzetta dello Sport". Im Finale der Fußball-Weltmeisterschaft in Berlin war Zidane nach einem Kopfstoß gegen Materazzi mit der Roten Karte bestraft worden. Der Italiener betonte, dass Zidane mit dem Streit angefangen habe.
Nachdem er Zidane für wenige Sekunden am Trikot gehalten habe, habe der ihm von oben herab in unverschämter Art und Weise gesagt, "wenn du mein Trikot wirklich willst, bekommst du es nachher", berichtete Materazzi. Daraufhin habe er ihn beleidigt. "Ich habe Worte benutzt, die auf einem Fußballplatz ständig zu hören sind", sagte der Italiener nach dem 5:3-Finalsieg im Elfmeterschießen.
Franzosen verzeihen Zidane
Materazzi bestritt vehement Zidane "Terrorist" genannt zu haben. "Ich bin ein Ignorant, ich weiß nicht Mal, was ein islamischer Terrorist ist", sagte Materazzi. Auch habe er nicht Zidanes Mutter beleidigt, wie es die französische Zeitung "Le Equipe" berichtete hatte. "Für mich ist die Mutter heilig", sagte Materazzi nach dem vierten Titel-Gewinn der "Azzurri" bei einer WM.
Unterdessen hat die Mehrheit der Franzosen Zidane sein Ausrasten verziehen. Wie die Zeitung "Le Parisien" am Dienstag unter Berufung auf eine Meinungsumfrage schrieb, tragen 61 Prozent der Befragten Zidane seinen Kopfstoß gegen die Brust des Italieners Marco Materazzi nicht nach. Nur 27 Prozent wollen Zidane sein unsportliches Verhalten nicht nachsehen.
Selbst ohne die genauen Hintergründe des Angriffs auf Materazzi zu kennen, glauben nach der Umfrage 52 Prozent der Befragten, die Tat zu verstehen. Nach französischen Medienberichten wird erwartet, dass Zidane sich zu dem Vorfall in den nächsten Tagen äußern wird.