Aus Protest gegen die Privatisierung des Transportdienstes bei der Post haben Postbeschäftigte heute in Nürnberg ein gelbes Postauto mit Vorschlaghämmern zertrümmert. Die Beschäftigten wollten damit auf die drohende »Zerschlagung« der Abteilung Fahrdienst aufmerksam machen, sagte der zuständige Fachbereichsleiter von ver.di Bayern, Franz Zellner. Rund 250 Postbeschäftigte waren zuvor in einem Autokorso mit rund 100 Fahrzeugen vom Volksfestplatz zum Zeppelinfeld gezogen.
12 000 Arbeitsplätze in Gefahr
Die Deutsche Post AG will den gesamten gelben Fahrdienst bis Ende 2002 an private Speditionen abgeben. Dadurch sind nach Angaben der Gewerkschaft bundesweit 12 000 Arbeitsplätze in Gefahr. In Bayern droht laut ver.di ein Verlust von 2100 Stellen.
Mit der Aktion in Nürnberg wollten die Postler ihren Forderung nach einer Rücknahme der Privatisierungspläne Nachdruck verleihen. »Wir haben nichts dagegen, flexibler zu werden - aber wir sind dagegen, nur aus Kostengründen die Abteilung zu zerschlagen«, betonte Zellner. »Umbau des Fahrdienstes ja, platter Abbau nein!«
Am Mittwoch sind laut Zellner neue Gespräche zwischen Arbeitnehmervertretern und Postvorstand geplant. Proteste gab es am Dienstag auch in Hannover. Bundesweit sind in den nächsten Tagen weitere Aktionen geplant.