Elektrofahrzeuge sind berühmt für ihre atemberaubenden Beschleunigungswerte. Denn anders als bei Verbrenner-Motoren, steht bei E-Antrieben die gesamte Kraft unmittelbar zur Verfügung. So schafft es beispielsweise ein Tesla Model S Plaid von 0 auf 100 km/h in 2,1 Sekunden, der neue Tesla Roadster soll es auf 1,9 Sekunden bringen und das schnellste elektrische Auto der Welt, der Rimac Nevera, sprintet in 1,86 Sekunden auf 100.
Studierende knacken Weltrekord
Das alles lassen Studierende der Universität Stuttgart offiziell hinter sich. Denn ihnen gelang es, mit einem selbstgebauten Elektrofahrzeug den Weltrekord für das schnellst beschleunigende Elektrofahrzeug zu holen. Der kleine Ein-Mann-Flitzer, den das sogenannte "Greenteam" der Uni Stuttgart auf dem Bosch-Gelände in Renningen zu Höchstleistungen trieb, schaffte es in 1,461 Sekunden aus dem Stand auf 100 Kilometer pro Stunde.
Die Studierenden berichten, dass die Vorbereitungen auf den Rekord rund ein Jahr in Anspruch genommen hätten. Das Auto entstand in Handarbeit auf dem Campus der Uni. Der Rennwagen aus Carbon bringt 145 Kilogramm auf die Waage und schöpft Kraft aus vier Motoren, die jeweils ein Rad antreiben. Die maximale Leistung liegt bei 180 Kilowatt. Zum Vergleich: Dem Tesla Model S Plaid stehen 750 Kilowatt zur Verfügung.
Aber: Durch das geringe Gewicht des Uni-Autos beträgt das Leistungsgewicht 1750 PS pro Tonne – beim Tesla sind es 470 PS. Das führt zu einer Spitzenbeschleunigung von 2,5g, was laut Uni Stuttgart mit dem Wiedereintritt einer Rakete in die Erdatmosphäre vergleichbar ist.
Erst Unfall, dann technische Probleme
Die Rekordfahrt war nicht der erste Versuch, den Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde für sich zu verbuchen, heißt es. Ende Juli brach das Fahrzeug bei einer Testfahrt aus und wurde schwer beschädigt, kurz nach der Reparatur machte ein technischer Defekt den Studierenden einen Strich durch die Rechnung.
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Zuletzt hielt ein Schweizer Team den Rekord mit 1,513 Sekunden – und konnte die Bestzeit seit 2016 halten. Zumindest bis zum kommenden Frühjahr sind die Stuttgarter auf der sicheren Seite – denn bei kalten Temperaturen ist es für die Konkurrenz sehr schwer, die nötige Leistung eines Elektroautos abzurufen.
Quelle: Uni Stuttgart