Michael Schumacher ist eine Legende. Der mehrfache Formel-1-Weltmeister steht wie kaum ein Zweiter für schnelle Autos und Rennkultur. Seine Karriere machte Schumi vor allem bei Mercedes und natürlich Ferrari. Doch auch andere Autos begeisterten den Rennfahrer – wenn auch im Verborgenen und nicht öffentlichkeitswirksam.
Schumi durfte nur Fiat fahren
Das hatte seine Gründe: Besonders während Schumacher für Ferrari am Steuer saß, galten strenge Regeln, was den Besitz von Fahrzeugen anging. Offiziell durfte er in diesen Jahren nur Fahrzeuge aus dem Fiat-Konzern fahren, am besten also einen roten Flitzer aus Maranello.
Doch Schumacher wollte über den Tellerrand hinausblicken: Auf dem Porsche-Portal "Elferspot" ist nun ein ohnehin seltener Porsche Carrera GT aufgetaucht, den Schumi gefahren haben soll – auch wenn dieser in den Papieren nicht auftaucht.
Denn aufgrund der genannten Einschränkungen bei der Fahrzeugauswahl Schumachers soll er seinen damaligen Manager Willi Weber gebeten haben, das Fahrzeug für ihn zu kaufen. Das berichtet der Verkäufer, die Roock Sportsystem GmbH aus Leverkusen. Anschließend habe Weber Schumi den Porsche überlassen, heißt es. Eine entsprechende Bestätigung liege der Fahrzeughistorie laut Verkäufer bei.
Guter Zustand, nur wenige Kilometer
Wenn schon nicht die Papiere den prominenten Fahrer des Carrera GT benennen, dann aber sicher das Fahrzeug, oder? Nur wenn man genau hinschaut. Am Heck des Porsche ist ein kleiner Schriftzug zu sehen, der die Buchstaben "MS" zeigt – das Logo von Schumacher. Ein zweiter Hinweis lässt sich auf dem Ledermäppchen finden, das die Fahrzeugpapiere beinhaltet. Ein roter Helm, wie ihn Schumacher damals trug, ist zu sehen.
Doch auch ohne diesen durchaus interessanten Exkurs in die Geschichte Schumachers handelt es sich bei dem Porsche um eine echte Seltenheit. Der Carrera GT wurde nur in den Jahren 2003 bis 2006 gebaut, das Auto, welches Schumi gefahren haben soll, verließ am 29.4.2004 das Leipziger Porsche-Werk. Insgesamt entstanden laut Porsche 1282 Kunden-Fahrzeuge dieses Typs. Entsprechend selten sind so gut erhaltene Exemplare zu finden.
Der schwarze Carrera GT hat 14.200 Kilometer auf der Uhr, knapp die Hälfte davon wurden im Besitz der Weber Management GmbH gefahren, erklärt "Elferspot". Ob Schumacher selbst knapp 7000 Kilometer im Auto saß, ist nicht überliefert, da er sich damals auf keinen Fall mit dem Porsche zeigen durfte und entsprechende Nachweise fehlen. Schließlich wollte niemand Ferrari verärgern. Der Porsche Supersportwagen hat über mehrere Stationen schließlich wieder den Weg zum gleichen Händler gefunden, der ihn bereits 2008 angekauft hatte.
Unter 1,5 Millionen Euro geht nichts
Über den genauen Preis für den 603-PS-Sportwagen schweigt sich Roock im Inserat aus. Dem stern liegt eine erste Einschätzung vor: Mit einem Preis unter 1,5 Millionen darf man nicht rechnen, erste Gebote darüber sind wohl bereits eingegangen.
Das entspricht in etwa den Preisen, die für andere Porsche Carrera GT gezahlt werden. Kürzlich wechselten zwei Fahrzeuge bei Auktionen den Besitzer. Gezahlt wurden 1,5 und 1,8 Millionen US-Dollar – und das ohne eine Legende des Motorsports als mutmaßlichen Fahrer. Preise anderer Fahrzeuge, die über einschlägige Handelsplattformen erhältlich sind, liegen zwischen 1,1 und 1,7 Millionen Euro. Der damalige Neupreis betrug 452.000 Euro.