Das Elektroauto mit dem Modellnamen "iX Flow" besitzt eine spezielle Ummantelung, die ähnlich wie das E-Ink-Display eines E-Book-Readers funktioniert. Mithilfe der angebrachten Folie kann das Fahrzeug zwischen den Farben Weiß und Dunkelgrau changieren. Dies lässt sich mittels App steuern.
Andere Farben seien technisch auch möglich, erklärte Christoph Grote, BMWs Senior Vice President Electronics in einem virtuellen Roundtable. Laut BMW ist das aber aufwendiger umzusetzen. Die maßgeschneiderte Karosserie-Verkleidung besteht aus vielen Millionen winzigen Farbkapseln. Die weißen Farbpigmente sind negativ aufgeladen, die schwarzen positiv. Ja nach Einstellung und Wunsch können so weiße oder dunkle Partikel an die Oberfläche der Kapseln gebracht werden. Dadurch ergibt sich ein fließender Farbwechsel.
BWM sprach bei der Vorstellung von einem "fortgeschrittenen Forschungs- und Design-Projekt". Bis das erste Modell mit der Farbwechselfunktion auf den Markt kommt, soll es nicht mehr lange dauern, so Grote. Auch Frank Weber, Mitglied des Vorstandes der BMW AG Entwicklung kündigt an: "Digitale Erlebnisse werden sich in Zukunft nicht mehr nur auf Displays beschränken. Reales und Virtuelles werden mehr und mehr miteinander verschmelzen. Mit dem BMW iX Flow erwecken wir die Karosserie zum Leben."
BMW: Farbwechsel soll Reichweitensteigerung begünstigen
Tatsächlich soll es sich nicht bloß um einen ästhetischen Effekt oder gar eine Spielerei handeln. BMW gibt an, dass solche Lösungen auch beim Energiesparen helfen und in der Folge die Reichweite des Fahrzeugs erhöhen werde. Denn der Fahrer könne die Farbe an die Witterungsbedingungen anpassen. Der dunklere Ton beispielsweise könnte im Winter dafür sorgen, dass das Fahrzeug mehr Wärme von der Sonne aufnimmt und sich dessen Innenraum in der Folge aufwärmt. Im Sommer könnte der Fahrer hingegen einen hellen Farbton wählen. Der Kühl- und Heizbedarf des Fahrzeugs soll schließlich sinken. Dabei sei die Technologie selbst "äußerst energieeffizient". Um den Farbzustand konstant zu halten, werde somit keine Energie benötigt, nur während des Farbwechsels fließe Strom.
Unbekanntes Terrain

Die BMW-Entwicklungsingenieurin, Stella Clarke, räumt allerdings ein: "Was die rechtlichen Fragen angeht – das muss natürlich diskutiert werden. Wir wissen nur, dass Licht nicht überall auf der Außenseite platziert werden darf, weil es zu sehr ablenkt. Aber der Farbwechsel ist subtiler als Licht. Aber es ist immer noch eine Farbänderung, und es ist immer noch etwas, was unerwartet ist."