Nach diversen Verzögerungen Tesla-Gigafactory kurz vor finaler Genehmigung – große Eröffnungsfeier mit Elon Musk

Tesla-Chef Elon Musk steht bei einem Pressetermin in der Gießerei der Tesla Gigafactory
Tesla-Chef Elon Musk steht bei einem Pressetermin in der Gießerei der Gigafactory in Grünheide. Nun steht sie kurz vor ihrem Start.
© Patrick Pleul / DPA
Die Tesla-Gigafactory in Gründheide bei Berlin sollte eigentlich schon im Jahr 2021 eröffnet werden. Es scheiterte aber immer wieder an der Genehmigung. Jetzt steht die Fabrik offenbar kurz davor. Das Unternehmen plant bereits eine große Eröffnungsfeier.

Nach der kurzen Tagung der "Task Force Tesla" von Ministerpräsident Dietmar Woidke vergangenen Dienstag stehen die Zeichen für die Gigafactory von Tesla gut: Ende dieser Woche soll die Fabrik ihre endgültige Genehmigung erhalten, wie der "Tagesspiegel" berichtet. Damit wäre die letzte entscheidende Hürde geschafft und Tesla könnte im März mit der Auslieferung der ersten Modell Y-Fahrzeuge beginnen, welche in der neuen Fabrik in Grünheide produziert wurden.

Geplant ist eine große Eröffnungsfeier, bei der Elon Musk persönlich dabei sein wird. Ein konkreter Termin steht noch nicht fest, es wird vermutlich aber der 22. oder 23. März sein. Die Polizei stellt sich auf eine Veranstaltung mit rund 500 geladenen Gästen ein, darunter wohl auch Führungskräfte der Bundesregierung. Kanzler Olaf Scholz und/oder Wirtschaftsminister Robert Habeck werden anwesend sein, möglicherweise auch Finanzminister Christian Lindner. Schließlich handelt es sich nicht nur um eine der modernsten Elektroauto-Fabriken der Welt sondern auch um das größte Industrie- und Energiewendeprojekt in Deutschland.

Tesla-Gigafactory: Diverse Faktoren verschoben Genehmigung

Nachdem Tesla-CEO Elon Musk im November 2019 erstmals Pläne für die Gigafactory in Grünheide bekannt gegeben hatte, baute das US-Unternehmen binnen zwei Jahre vor den Toren Berlins seine erste Fabrik in Europa – teils in einem Wasserschutzgebiet. Für den Bau rodete Tesla 90 Hektar Wald und zog schwere Kritik von Umweltschützern auf sich. Der Standort berge Risiken der Verschmutzung, so die Vorwürfe. Zudem könnte der jährliche Wasserverbrauch des Werks von bis zu 1,4 Millionen Kubikmetern die Trinkwasserversorgung der Region einschränken. Vor dem Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) läuft eine Klage von Umweltverbänden, die auch Tesla berühren könnte.

Ursprünglich hatte Elon Musk angepeilt, dass die ersten Fahrzeuge bereits im Juni 2021 vom Band rollen sollten. Die Pläne des Tesla-CEO gingen jedoch nicht auf; es ergaben sich diverse Probleme. Neben dem komplizierten Genehmigungsverfahren mit hohen Umwelt- und Beteiligungsstandards und Klagen von Umweltverbänden waren es Teslas Pläne selbst, die zu Verzögerungen im Betriebsstart führten. Denn zuerst war nur ein Autowerk angemeldet, erst später kam die Batteriefabrik dazu.

Prozess um Wasser-Streit hält an

Der Streit mit Umweltschützern über mögliche Störfälle und den Wasserverbrauch der Auto- und Batteriefabrik hält weiter an. Vor dem Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) geht es Anfang März im wiederholt verschobenen Prozess um die Frage, ob die vom Landesumweltamt 2020 erteilten Genehmigungen für höhere Fördermengen des Wasserwerks Eggersdorf rechtswidrig sind. Denn aus dem soll auch das Wasser für die neue Tesla-Fabrik kommen. Sollte dieses Wasserwerk ausfallen, könnte es eine Kündigung des Tesla-Vertrags zur Folge haben. Die "Task Force Tesla" unter Ministerpräsident Dietmar, der wegen seines engen Kontakts zu Musk inzwischen "Mr. Tesla" genannt wird, sah diesen Prozess jedoch nie als größeres Problem an. In ihrer Tagung am vergangenen Dienstag, welche bereits die 26. seit deren Aufnahme Ende 2019 war, herrschte eine entspannte Atmosphäre. Böse Überraschungen seien nicht mehr zu erwarten. Nach 20 Minuten war die Konferenz bereits beendet.

Und während Tesla der Genehmigung seiner Gigafactory entgegenblickt, hat der Elektroauto-Bauer nach Angaben eines Tesla-Kenners aus den USA bis vor Kurzem bereits 1000 Autos produziert. Sie wurden zu Testzwecken gebaut, dürfen aber nicht verkauft werden. Mehr als 2500 Mitarbeiter sind bereits eingestellt. Wenn Tesla am Donnerstag oder Freitag die finale Genehmigung erhält, wird es noch eine Übergangszeit von mindestens zwei Wochen bis zum Betriebsbeginn geben. So ist die Rechtslage in Brandenburg. Während dieser Zeit muss der US-Autobauer außerdem nachweisen, dass die Auflagen des Bescheides überprüfbar erfüllt werden.

Quellen: Tagesspiegel, mit Material der dpa

nk