Dieser Wert ist für moderne Mittelklassefahrzeuge ohne großen technischen Aufwand zu erreichen. Ursprünglich hatte Umweltkommissar Stavros Dimas den Hersteller einen Grenzwert von 120 Gramm CO2 je Kilometer vorschreiben wollen. Diese ließ sich angesichts der gegenwärtigen Absatzkrise nicht mehr durchsetzen. Der jetzt gefundene Kompromiss wird von einer Reihen Kommentatoren als Kotau vor der Automobilindustrie empfunden. "Bevorstehende EU-Abgasregelung unterstützt Spritfresser-Strategie der deutschen Autohersteller - Klimaschutz absurd: Spritverbrauch und Klimagasausstoß dürfen bis 2012 sogar noch ansteigen", unkte die deutsche Umwelthilfe.
Nach Berechnungen der deutschen Umwelthilfe erhöhen sich die damit erlaubten Pkw-Emissionen von 158 g CO2/km im Jahr 2007 auf über 160 g CO2/km in 2012. Ermöglicht wird dies durch die vereinbarten Übergangsfristen ("Phase-in"), der pauschalen Anrechnung sog. Eco-Innovations, pauschaler Biosprit-Gutschriften sowie anderer Schlupflöcher. Selbst der für das Jahr 2015 für dann alle Fahrzeuge bei 120 g CO2/km liegende Wert erhöht sich durch die ausgehandelten pauschalen Gutschriften auf einen Wert zwischen 135 - 144 g CO2/km. Selbst der ehrgeizig wirkende Zielwert für 2020 in Höhe von 95 g CO2/km ist durch eine "Revisionsklausel" für 2013 entwertet. Zum Zeitpunkt der Revisionsbetrachtung darf der durchschnittliche CO2-Ausstoß so hoch sein wie heute. Folglich ist das bekannte Klagelied von den unrealistischen Zielen fest programmiert. Die Deutsche Umwelthilfe nennt das einen "Urlaub vom Klimaschutz".
Auf der Gegenseite war unverholenes Frohlocken kaum zu unterdrücken. Die deutschen Hersteller hätten bereits jetzt 80 Modelle im Programm die diese Grenzwerte unterschreiten würden, war VDA-Präsident Matthias Wissmann zu vernehmen.