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Proteste: Mehr als 160 Tote bei Unruhen in Kasachstan

Proteste Mehr als 160 Tote bei Unruhen in Kasachstan

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Bei den tagelangen Unruhen in Kasachstan sind nach Regierungsangaben mindestens 164 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten seien auch zwei Kinder, berichtete die russische Nachrichtenagentur Sputnik am Sonntag unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Allein 103 Menschen seien in Almaty getötet worden. Die Wirtschaftsmetropole und größte Stadt des zentralasiatischen Landes war Schauplatz der schwersten Unruhen. Nach Regierungsangaben wurden rund 5800 Menschen festgenommen. Darunter sei eine erhebliche Zahl ausländischer Staatsbürger. Die Proteste hatten vor einer Woche begonnen, als die Regierung zum Jahreswechsel die Preise für Autogas drastisch erhöhte. Diese Preiserhöhung wurde zwar rasch zurückgenommen, und die Regierung trat zurück. Der Unmut der Bevölkerung richtete sich dann aber auch gegen die autoritäre Führung des Landes und gegen Nursultan Nasarbajew, der bis 2019 fast dreißig Jahre lang das Land regiert hatte. Seine Familie hat noch immer viel Einfluss in Politik und Wirtschaft. Viele Menschen werfen der Elite des Landes Bereicherung vor, während die allermeisten der rund 19 Millionen Bewohnerinnen und Bewohner des an Erdöl und Erdgas reichen Landes arm bleiben.
Video: Kasachische Regierung tritt nach gewaltsamen Protesten zurück

Video Kasachische Regierung tritt nach gewaltsamen Protesten zurück

Gewaltsame Proteste - das war die Antwort vieler Menschen in Kasachstan auf eine Preiserhöhung bei Autogas. Die Regierung des ölreichen ehemaligen Sowjetstaates hatte zum Jahreswechsel die Deckelung der Preise bei Autogas - auch unter der Abkürzung LPG bekannt - aufgehoben. Diese lag bei weniger als der Hälfte des Marktpreises. Die Proteste haben dazu geführt, dass die Regierung in der Nacht zum Mittwoch geschlossen ihren Rücktritt eingereicht hat. Präsident Kassym-Jomart Tokajew akzeptierte das Gesuch, teilte sein Büro am Mittwoch mit. Zuvor hatte er mit einer Video-Ansprache versucht, die Menschen im Land zu beruhigen: Es müsse "gegenseitiges Vertrauen und Dialog geben statt Konflikt", sagte er. Wegen der Preiskontrollen kostete das Gas in Kasachstan über Jahre weniger als Benzin, weswegen viele Bürger ihre Fahrzeuge auf das Propan-Butan-Gemisch umgerüstet haben. Die Regierung hat argumentiert, der vergleichsweise niedrige Preis sei nicht mehr tragbar.