Fiat Trepiùno 500 plus X

Längst hat der Smart die legendären Pandas und Topolinos aus dem Stadtbild Roms verdrängt. Damit muss Schluss sein, denkt man sich bei Fiat und zeigt auf dem Genfer Autosalon den Trepiùno.

Wer sich ins römische Verkehrsgetümmel stürzt, muss gegen beinahe übermächtige Gegner bestehen. Schmerzfreie Vespa-Piloten zwängen sich in Lücken, wo eigentlich keine sind, freche Smartfahrer nutzen jedes größere Schlagloch als Parkplatz. Vor allem letztere machen Fiat zu schaffen. Längst hat der schwäbische Winzling die legendären Pandas und Topolinos aus dem Stadtbild der italienische Metropole verdrängt. Der einzige Smart-Händler in Rom verkauft in guten Jahren 35 Autos pro Tag!

"Rückkehr in die Zukunft"

Damit muss Schluss sein, denkt man sich auch beim gebeutelten Fiat-Konzern und zeigt auf dem Genfer Autosalon den Trepiùno. Der Zwerg soll den Platz einnehmen, den Fiat nach dem Tod des ersten Panda an Smart abgeben musste. Dementsprechend selbstbewusst sprechen die Italiener auch von der "Rückkehr in die Zukunft" und von einer modernen Interpretation des "Volkswagens Italiens".

Retro-Look

Ein schweres Erbe, das der gerade einmal 3,3 Meter lange Winzling da anzutreten hat. Optisch hat er das Zeug zum Bestseller. Konsequent haben die Designer in Fiats "Centro Stilo" die Proportionen des Fiat 500 auf eine verkürzte Fiat-Panda-Plattform gestellt. Auffällig dabei der fehlende Kühlergrill und die großen Kulleraugen.

Unter der Retro-Hülle gibt's Technik von heute. Große Teile des Daches sind verglast, in den Heckleuchten stecken Flüssigkristallmonitore und große Seitenscheiben vermitteln den Passagieren ein großzügiges Raumangebot. Die können sich über noch mehr ausgefallene Ideen freuen.

Multi-Klapp-Sitze

So haben auf den Einzelsitzen im Fond eigentlich nur zwei Kinder Platz. Wird allerdings der Beifahrersitz weiter nach vorne geschoben, langt der Platz hinten auch für eine füllige italienische Oma. Gleichzeitig verschwindet ein Teil des Armaturenbretts im Vorbau und macht Platz für die Beine eines weiteren, ausgewachsenen Beifahrers. Ganz ohne Familie kommt der Platz hinter den Vordersitzen komplett dem Großeinkauf zu Gute. Die Lehnen der Rücksitze lassen sich nach oben klappen und verhindern so neugierige Blicke aufs Gepäck.

Garniert ist der Trepiùno-Wohnraum noch mit zahlreichen LCD-Displays und Softtouch-Knöpfchen, die allesamt den Weg in die Serie nicht überleben werden. Der Rest bleibt der Fantasie der Entwickler und dem Konzern-Geldbeutel überlassen. Fiat versichert allerdings, dass alle "Elemente vorher auf ihre Verwendbarkeit in einem modernen Fahrzeug geprüft wurden". Es wäre doch gelacht, wenn man mit diesem flexiblen Innenraum die italienischen Großstädte nicht zurückerobern könnte.

Jochen Knecht