Gesetze Es geht vor allem ums Geld: Das ändert sich 2024 für Autofahrer

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Weniger Förderung und in einigen Fällen höhere Kosten: 2024 bringt einige Änderungen für Autofahrer
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Das kommende Jahr bringt einige Änderungen für Autofahrer: Wieder müssen bestimmte Führerscheine getauscht werden, im Ausland drohen höhere Strafen und für Elektroautos gibt es weniger Fördergelder. Ein Überblick.

2024 kommen auf Autofahrer erneut viele Änderungen zu. Einige von ihnen, besonders jene, die Bußgelder im Ausland betreffen, gehen sehr ins Geld. Aber auch bei Fördergeldern wird gekürzt und wieder müssen alte Führerscheine getauscht werden. 

Zu Beginn des neuen Jahres ändert sich die finanzielle Unterstützung von Elektroautokäufern in Deutschland. Die staatliche Förderung sowie der Anteil der Autoindustrie an dieser Förderung werden reduziert. Gleichzeitig wird die Preisobergrenze der förderfähigen E-Fahrzeuge gesenkt. Ab 2024 bekommen nur Elektroautos, die höchstens 45.000 Euro netto kosten, Unterstützung. Aber: Die Förderung beträgt dann nicht mehr 6750 Euro, sondern nur 4500 Euro, wobei der Staat 3000 Euro und der Autohersteller 1500 Euro beisteuern.

Außerdem müssen bis zum 19. Januar alle, die zwischen 1965 und 1970 geboren sind und deren Führerschein vor dem 19. Januar 2013 ausgestellt wurde, ihren alten Führerschein umtauschen. Betroffene, die ihren grauen oder rosafarbenen Papierführerschein noch nicht gegen die aktuelle Plastikkarte getauscht haben, sollten sich bald um einen Termin kümmern – der freiwillige Umtausch ist jederzeit im Bürgeramt möglich. Zeigt man bei einer Kontrolle lediglich das abgelaufene Dokument, muss man ein Ordnungsgeld zahlen.

Noch höhere Kosten für den Führerschein gefürchtet

Apropos Führerschein: In Zukunft werden Fahranfänger wahrscheinlich mehr bezahlen müssen, da höhere Prüfungsgebühren geplant sind. Laut "Auto Motor und Sport" ist eine Erhöhung von elf Prozent vorgesehen. Das hätte zur Folge, dass die Gebühr für die Theorieprüfung auf etwa 25 Euro ansteigen könnte. Für die praktische Prüfung in der Führerscheinklasse B müssten Fahrschüler dann ungefähr 130 Euro statt der bisherigen 117 Euro entrichten. Die Änderung der Gebührenordnung soll am 15. Dezember 2023 beschlossen und sofort wirksam werden. Schmerzlicher werden aber wohl eher die Kosten für Fahrstunden, denn laut ADAC kostet ein neuer Autoführerschein je nach Standort und Ausbildungsdauer inzwischen bis zu 4500 Euro – und ein Rückgang der enormen Kosten ist nicht in Sicht.

Viele weitere Änderungen, die den Führerschein betreffen, könnten sich im Rahmen der vierten EU-Führerscheinrichtlinie ergeben. Diese sieht zahlreiche Neuerungen vor, etwa geänderte Gewichtsgrenzen für Inhaber der Klasse B und Fahrtauglichkeitsprüfungen für Menschen über 70 Jahre. Die Erarbeitung der Reform ist allerdings für 2024 vorgesehen, ein Stichtag und der genaue Umfang derzeit somit nicht absehbar.

Eine kleine, aber im Falle eines dadurch nötigen Wechsels teure Änderung, betrifft Winterreifen. Ab Oktober 2024 sind bei winterlichen Bedingungen nur noch Winter- und Ganzjahresreifen mit dem "Alpine-Symbol" (Berg und Schneeflocke) erlaubt. Reifen mit der "M+S"-Kennzeichnung, deren Produktion seit 2018 eingestellt wurde, sind ab diesem Zeitpunkt nicht mehr zulässig. Reifen, die beide Symbole tragen, dürfen weiterhin verwendet werden.

Teurer wird es wohl auch an den Tankstellen. Denn am 1. Januar 2024 tritt die nächste Stufe der CO2-Steuer in Kraft, die laut Beschluss der Bundesregierung 40 Euro pro Tonne beträgt. Experten rechnen vor, dass Benzin und Diesel an Tankstellen dadurch um etwa drei Cent pro Liter teurer werden könnten. Für 2025 ist eine weitere Erhöhung der CO2-Steuer auf 50 Euro pro Tonne vorgesehen.

Bußgelder in Italien werden höher, Schweiz kann in Deutschland leichter eintreiben

Im Ausland kann es ab dem kommenden Jahr zu höheren Strafen kommen: Laut "Auto Bild" sollen die Bußgelder in Italien für bestimmte Verkehrsdelikte stark ansteigen. Insbesondere alles, was von der Fahrt ablenkt, also Delikte wie Handynutzung und Alkohol am Steuer, sollen zukünftig strenger geahndet werden. Das italienische Parlament muss diesem Plan noch zustimmen, bevor die neuen Regelungen möglicherweise im Januar 2024 in Kraft treten können.

Eine weitere Änderung betrifft die Schweiz. Denn Anfang 2024 soll der deutsch-schweizerische Polizeivertrag in Kraft treten. Dieser ermöglicht es, dass die Schweiz Bußgelder deutscher Autofahrer, die in der Schweiz geblitzt werden, leichter eintreiben kann – und umgekehrt. Eine Bedingung dafür ist, dass die Gesamtsumme aus Bußgeld und Verfahrenskosten die Grenze von 70 Euro in Deutschland beziehungsweise 80 Schweizer Franken in der Schweiz überschreitet. Während man mit diesem Limit in Deutschland relativ viel Luft hat, sieht es bei den Eidgenossen anders aus: So beträgt der Regelsatz bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von nur 6-10 km/h innerorts bereits 120 Schweizer Franken (umgerechnet 127 Euro). Zuvor erhielten deutsche Autofahrer bei Verstößen zwar auch Bescheide, mussten hierzulande aber keine behördliche Vollstreckung fürchten. Erst bei erneutem Grenzübertritt konnten unbezahlte Bußgelder zum echten Problem werden.

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