Der sportliche Reiz des Mercedes SLK hielt sich bislang in Grenzen. Mit seiner schicken Dachkonstruktion und dem gefälligen Design hatte der Klappdach-Mercedes schnell den Ruf als bester Freund aller Frischluft-Fanatiker und Arzt-Gattinnen weg. Sportwagen-Fahrer orientierten sich allerdings weiterhin an den üblichen Konkurrenzprodukten aus Zuffenhausen oder München.
Einmaliges Kraftpaket
Damit soll nun Schluss ein. Zeitgleich mit dem Start des neuen SLK am 27. März schickt Mercedes auch die AMG-Version des Zweisitzers auf die Piste und hat damit ein bislang einmaliges Kraftpaket im Angebot. Wo bislang ein aufgeladener Sechszylinder-Schreihals mit 354 PS das Leistungs-Maximum markierte, lockt in der zweiten SLK-Generation der sportliche Bariton eines gewaltigen Achtzylinders.
510 Newtonmeter
Auf dem Papier ist der SLK 55 AMG (360 PS) seinem ebenfalls in Affalterbach aufgebauten Vorgänger (354 PS) nur um sechs Pferdestärken voraus. Auf den Asphalt gebracht, kann der Achtzylinder allerdings seine gesammelten Argumente aus 5,5 Litern Hubraum voll ausspielen. Getrieben von 510 Newtonmetern Kraft sind 100 Stundenkilometer in 4,9 Sekunden (SLK 32 AMG: 5,2 Sekunden) erreicht, erst bei 250 Sachen siegen Vernunft und Elektronik über Vortrieb und Beschleunigungsrausch.
Allerlei sportliches Zubehör
Wer da nicht an den Super-Mercedes SLR denkt, wird um diese Assoziation spätestens nach dem Blick aufs SLK-Heck nicht mehr herumkommen. Dort funkeln gleich vier auf Hochglanz polierte Auspuffrohre um die Wette, unterstützt von einer netten Spoilerlippe auf dem Kofferraumdeckel. Für ein appetitliches Profil sorgen größere Seitenschweller, Belüftungskiemen im Stoßfänger und 18-Zoll-Walzen, die so gerade eben in die Radhäuser passen.
Siebengang-Automatik
Zusätzlich bekommt man für mindestens 63.974 Euro noch Fahrwerk, Sitze und Lenkrad in der passenden Sportausführung und den Innenraum mit edlem Nappa-Leder ausgeschlagen. Die Schaltarbeit übernimmt die nagelneue Siebengang-Automatik 7G-Tronic, die sich per Lenkrad-Schalttasten beeinflussen lässt.
Ob derlei sportliche Umbauarbeiten ausreichen, gestandene Sportwagenfahrer zur SLK-Fans zu bekehren, bleibt abzuwarten. Sicher ist allerdings, dass man in Zukunft nicht hinter jeder SLK-Scheibe ein braves Hausmütterchen vermuten sollte.