Hamburg Entnervte Busfahrerin wirft alle Fahrgäste raus

Bus in Hamburg
Eine Busfahrerin in Hamburg hatte einen besonders schlechten Montag (Symbolbild)
© Ulrich Perrey / Picture Alliance
Eine Busfahrerin in Hamburg hatte am Montag offenbar besonders schlechte Laune: Sie warf alle Fahrgäste aus dem Bus, nachdem sie mit einem einsteigenden Mann aneinandergeraten war.

Busfahrer müssen im Job einigermaßen stressresistent sein. Das liegt nicht nur am oft zähen Innenstadtverkehr, sondern immer mal wieder auch an den Fahrgästen. Eine Busfahrerin aus Hamburg verlor nun die Nerven: Sie war so genervt, dass sie kurzerhand alle Mitfahrenden rauswarf. 

Wie die "Hamburger Morgenpost" unter Berufung auf eine Frau, die ebenfalls in dem Bus saß, berichtet, trieb offenbar ein junger Mann die Busfahrerin zur Weißglut. Der Mann stand demnach am Montagmorgen vor der geschlossenen hinteren Bustür, die die Fahrerin allerdings nicht öffnen wollte. Daraufhin beschwerte sich der Fahrgast bei ihr.

Hamburg: Schlecht gelaunte Busfahrerin, ungeduldige Fahrgäste

"In ganz normalem Ton hat er gesagt, dass sie ja auch mal die Tür aufmachen könne", berichtet die Beobachterin, die die "Mopo" zitiert. Die Busfahrerin der stark frequentierten Linie 5 fühlte sich dadurch aber anscheinend persönlich angegriffen. Sie weigerte sich, den Mann mitzunehmen und änderte ihre Meinung weder, als dieser auf seine gültige Fahrkarte verwies, noch als andere Fahrgäste sich auf die Seite des Mannes schlugen. Das begründete sie mit ihrem "Hausrecht".

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Auch die Bitte einer älteren Dame, endlich loszufahren, weil sie einen dringenden Arzttermin wahrnehmen müsse, brachte die Busfahrerin nicht zum Umdenken. Die zunehmend ungeduldig werdenden Fahrgäste mussten schließlich einsehen, dass die Fahrt am Rathaus in der Hamburger Innenstadt nicht weitergehen würde. Da die Busfahrerin sich weigerte, weiterzufahren, mussten alle das Fahrzeug verlassen und auf den nächsten Bus warten – hoffentlich mit einem besser gelaunten Fahrer.

Das Hamburger Verkehrsunternehmen Hochbahn, das in der Hansestadt Busse und U-Bahnen betreibt, bat um Verständnis, "dass im zwischenmenschlichen Umgang immer auch der Ton die Musik macht – und das gilt am Ende für beide Seiten". In der "Hamburger Morgenpost" erklärte eine Sprecherin allerdings auch, der Vorgang sei "nicht in unserem Sinne". Von den Busfahrern werde in solchen Situationen "ein deeskalierendes Verhalten" erwartet.

epp