Ganz ohne menschlichen Eingriff durften die Google-Autos nicht auf die Straße. Selbst im fortschrittsgläubigen Amerika verlangten die Behörden, dass die menschlichen Insassen zur Not eingreifen können. Der Forderung kam Google nun nach - allerdings nur mit dem absoluten Minimum. Lenken, Beschleunigen und Bremsen im klassischen Sinn ist nicht möglich. Es ist lediglich ein großer roter Knopf für einen Nothalt des Fahrzeugs vorhanden. Einen Fahrer im eigentlichen Sinn gibt es nicht. Offenbar hat Google seine Vision durchgesetzt. Das sah zunächst anders aus: Im Mai hatte Chris Urmson, der Direktor des Auto-Programms noch davon gesprochen, dass die Fahrzeuge über ein Lenkrad und Brems- sowie ein Gaspedal verfügen würden.
Noch keine Serienfahrzeuge
Gezeigt wurden die selbstfahrenden Autos vor der School of Music and Arts in Mountain View, Kalifornien. Die Fotos sind Schnappschüsse, die im Netz geteilt wurden. Auffällig an den Bildern ist weiterhin der seitliche Bildschirm, auf dem die Fahrbahn hinter dem Auto dargestellt wird. Die offene Verkabelung an Bord und die improvisiert eingepasste Konsole des Notschalters auf der vorderen Ablage zeigen, dass es sich bei den Modellen nach wie vor um Prototypen handelt. Die Serienversion kann sich also deutlich unterscheiden.
Offensichtlich ist jedoch, dass Google am Konzept eines echten Roboter-Autos festhält, das vollkommen selbstständig jede Verkehrssituation meistert. Die etablierten Autohersteller entwickeln hingegen Konzepte, bei denen der Fahrer seinen gewohnten Arbeitsplatz mit allen Möglichkeiten behält, dabei aber von immer mächtigeren Assistenten unterstützt wird. Gedacht ist offenbar an einen fließenden Übergang, außerdem will man den Fahrer nicht entmündigen.
Der Mensch ist Gepäck
Ganz anders das Google-Auto, hier kommt dem Menschen nur die Rolle eines Passagiers zu. Auch der Innenraum erinnert mit seinem unverwüstlichen Kunststoff eher an das gewohnte U-Bahn-Interieur als an das Wohlfühlambiente der Mittelklasse