Renault Kangoo TCe 130 Der Anti-SUV

Renault Kangoo TCe 130
Renault Kangoo TCe 130
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Eine coole Nummer war der Renault Kangoo an sich schon immer. Das sieht bei den Kunden jedoch ganz anders aus, denn hier geht es vorrangig um Praktikabilität, Form follows Function und einen günstigen Preis. Cool ist anders - das könnte sich bei der neuen Generation ändern.

Der Renault Kangoo gilt seit Jahren als bester Frauenversteher. Männer am Steuer des französischen Hochdachkombis? Seltener als selten, denn auch wenn der Kangoo eine coole Nummer ist, cool sein in einem Renault Kangoo? Unmöglich. Doch praktisch ist er und ein echter Anti-SUV für all diejenigen, denen ein Lifestyle-Crossover mit all seinen Attributen nichts gibt. So verzichtet auch der neue Kangoo auf Insignien wie verschleiernde Offroadplanken, Lifestyle-Gene, einen Allradantrieb und auch die Sitzposition ist allenfalls mittelhoch. Dabei ist er nicht mehr so verspielt wie früher, wertiger als bisher, allemal aufgeräumt und absolut praktisch - wohl auch ein Beweis für den spürbaren Daimler-Einfluss, denn mittlerweile ist der Renault Kangoo ein Kooperationsmodell. Technisch weitgehend identisch mit dem Mercedes Citan und der neuen T-Klasse, die ab Ende des Jahres mit einem Stern auf die internationalen Märkte rollen.

Dabei steht dem Neuling auch das neue Gesicht mit dem strahlenden Rhombus und den LED-Scheinwerfern. Etwas überraschend gibt es Heck eine Mischlösung aus LED und Birnen; ebenso ein Zeichen, das gespart wurde wie bei jeder Menge Hartplastik im Innern, einem Navigationsbildschirm, der auch aus dem Jahre 2012 stammen könnte oder einer Handbremse, die man noch manuell nach oben ziehen muss. Dafür sitzt es sich bequem, die Instrumente sind vorbildlich abzulesen und die Zahl der Ablagemöglichkeiten erreicht mit einem Gesamtvolumen von knapp 50 Litern schwindelerregende Höhen. Ebenso praktisch wie bequem ist das Türkonzept des Renault Kangoo, bei dem sich die vorderen Türen nahezu im 90-Grad-Winkel öffnen lassen, während der Einstieg in die zweite Reihe weiterhin über ebenso leicht wie weit zu öffnende Schiebetüren funktioniert. Schade: die mächtige Heckklappe macht das Be- und Entladen zusammen mit der niedrigen Ladekante zwar besonders leicht, doch eine elektrische Heckklappe sollte auch in dieser Liga kein Tabu sein.

Auch, weil der 4,49 Meter lange Renault Kangoo längst kein Billigmodell mehr ist. Die so genannte Edition One mit dem ausreichenden 100-PS-Basisbenziner startet bei 23.800 Euro. Anzunehmen, dass sich mehr Kunden für die höherwertige Ausstattung Intens entscheiden, die neben 17-Zoll-Alufelgen unter anderem schlüssellosen Zugang, Dachreling sowie Zwei-Zonen-Klimaautomatik und verschiedene Fahrerassistenzsysteme bietet. Preislich geht es dann mit dem 130 PS starken Benziner bei 26.700 Euro los.

Die 130-TCe-Variante ist mit ihrem Gewicht von 1,5 Tonnen und der leicht arbeitenden Sechsgang-Handschaltung allemal gut motorisiert, denn der Kangoo-Kunde gilt in Sachen Fahrleistungen gemeinhin nicht als besonders anspruchsvoll. Doch wer spurtet mit den Familienfronttriebler in der Realität schon aus dem Stand auf Tempo 100 und schaut dann noch auf seine Uhr? Wer es dennoch tun sollte sieht, dass hierbei 12,8 Sekunden verstrichen sind. Deutlich wichtiger da schon der gute Durchzug in mittleren Drehzahlen und ein ansprechender Normverbrauch von 6,7 Litern auf 100 Kilometern. Hier liefert der 1,3 Liter große Vierzylinder-Turbo, der auch Modelle wie die Mercedes A-Klasse oder den hybriden GLA befeuert, immerhin 240 Nm ab und schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 183 km/h.

Dabei ist davon auszugehen, dass für viele Interessanten auch der Renault Kangoo TCe 100 für den Alltag ausreichen sollte. Der 95 PS starke Dieselmotor dürfte eher für die Gewerbeversionen interessant sein, die bei den laufenden Kosten auf jeden Cent achten. "Mit dem brandneuen Kangoo und dem Express revolutioniert Renault einmal mehr das Transporter- und Kombi-Segment. Diese neuen komplementären Modelle erfüllen die unterschiedlichen Bedürfnisse von Fachleuten und Privatpersonen", sagt Mark Sutcliffe Senior Vice President der Geschäftseinheit leichte Nutzfahrzeuge, "mit über vier Millionen verkauften Einheiten seit 1997 ist der Kangoo eine Ikone unter den Fahrzeugen. Der Kangoo Van und der Kangoo werden beide in einer elektrischen Version angeboten, um den Herausforderungen der städtischen Mobilität gerecht zu werden." Die Elektroversion folgt jedoch erst 2022.

Egal welcher Motor unter der Haube auch arbeitet, das große Plus des Renault Kangoo bleibt sein Platzangebot und das ist besser denn je. Vorne geht es großzügig zu und auch im Fond lässt es sich mit viel Raum für Knie, Kopf und Schultern für bis zu drei Personen sitzen. Wenn es sein muss, wird die Rückbank problemlos umgelegt, doch sie könnte besser gepolstert sein und die Rückenlehne ist abgesehen von den ausziehbaren Kopfstützen recht kurz. Sitzheizung oder USB-Anschlüsse? Fehlanzeige. Groß ist das Platzangebot auch für Gepäck und größere Ladegüter, denn der Laderaum des Franzosen fasst stattliche 775 Liter. Umgeklappt sind es gigantische 3.500 Liter.

Gewerbekunden werden dagegen den Kangoo in der Rapid-Version lieben. Die beiden verfügbaren Radstände bieten Ladevolumina von 3,3 bis 4,9 Kubikmeter. Die Transporter bieten an der rechten Flanke mit 1,45 Metern die breiteste seitliche Ladeöffnung auf dem Markt - ohne B-Säule und damit fast doppelt so groß wie beim Vorgängermodell. Zusätzlich kann langes und besonders sperriges Ladegut oben im Laderaum transportiert werden, um so den Boden für weitere Fracht freizuhalten. Ist eben doch ein cooler Bursche dieser Kangoo - jetzt fehlen nur noch die Kunden.

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