Na das hatten wir doch schon. Bereits vor dem Pariser Autosalon 2002 präsentierte Peugeot die offene Version des kompakten 307. "Eine reine Studie" beteuerten die Löwen-Bändiger damals. Natürlich. Und damit es auch jeder glaubte, bekam die Studie den Namen "3-Herz-7 CC" verpasst. Wie originell! Kaum ein Jahr später steht praktisch das gleiche Auto auf dem Genfer Automobilsalon und feiert Weltpremiere - als 307 CC.
Ein Design zum Knutschen
Die französischen Designer haben im Augenblick einfach den Dreh raus. Die bildhübschen Mandelaugen-Scheinwerfer und den kess zum Kussmund geschürzten vorderen Stoßfänger kennen wir ja noch von der 307 Limousine. Beim CC durften sich die Pinselschwinger jedoch vollends austoben. Das flache Coupé-Dach geht fließend ins knackige Heck über, die Seitenscheiben greifen die Form der Scheinwerfer auf und die Heckklappe ziert ein kleiner Spoiler-Bürzel - zum Niederknien!
Flachmann
Liegen die Wurzeln des CC-Vorderwagens noch eindeutig bei der Limousine, sind die optischen Verwandtschaften ab der A-Säule dahin. Die Frontscheibe ist wesentlich stärker geneigt als im geschlossenen 307 - das erhöht die Crash-Sicherheit und schützt die Passagiere vor ungeliebter Zugluft. Bei einer Länge von 4,34 Metern ist der CC mit 1,42 Metern glatte neun Zentimeter niedriger als sein geschlossener Bruder.
Leuchtdioden am Heck
Begeistert hatte sich die Presse über die Studie geäußert und das gute Stück zwecks zukünftiger Serienfertigung einiger Spielereien beraubt. Die Mühe hätte man sich sparen können. Denn sowohl das futuristische Navigationssystem als auch die in den Heckleuchten verbauten Leuchtdioden sind im Serienmodell mit an Bord. Mal ganz abgesehen von den elektronischen Helferlein, die heutzutage sowieso in ein modernes Fahrzeug gehören.
Ebenfalls von der Studie übernommen wurde die Innenraumgestaltung. Das mit edlem roten Leder ausgeschlagene Interieur wird in der Serie natürlich kaum ohne Aufpreis zu bekommen sein. Was bleibt ist glänzendes Aluminium, sportliche Sitze und weiß hinterlegte Instrumente. Auf Wunsch gibt es auch besagtes Navigationssystem, dessen Bildschirm sich bei Bedarf aus dem Armaturenbrett klappt.
Klappe zu - Coupé fertig
Auch wenn´s schwerfällt - der 307 CC wird eines der wenigen Cabrios werden, bei dem man das Dach gerne schließt. Schuld daran ist ein elektrohydraulisches Klappdach, das den CC in nur 25 Sekunden zum vollwertigen Coupé umkrempelt. Ohne, dass die Insassen dabei Hand anlegen müssen. Selbst das Ver- und Entriegeln des Daches am Rahmen der Frontscheibe übernehmen Elektromotoren. Um die rahmenlosen Seitenscheiben beim Öffnen der Türen vor den massiven Dachholmen zu schützen, durften die Peugeot-Entwickler tüfteln. Heraus kam ein "kapazitiver Näherungssensor" im Türgriff. Aha.
Peugeot 307 CC
Motoren | Vierzylinder-Triebwerke |
Leistung | 136 bis 177 PS |
Länge und Höhe | 4.340/1.420 Millimeter |
Kofferraumvolumen | 350/204 Liter |
Preis | noch nicht bekannt |
In der Praxis bewirkt der sensible Fühler folgendes: Berührt ein Passagier den Türgriff, wird automatisch der so genannte "Short-Drop-Effekt" ausgelöst - die Seitenscheiben werden um einige Millimeter abgesenkt und lassen sich so einfach öffnen.
Ein Blech-Klappdach, das sich über vier Passagiere spannt? So selbstverständlich ist das bis heute nicht. Auch Mercedes beschäftigte sich lange mit einer Weiterentwicklung des beliebten SLK-Verdecks. Schließlich gäbe es auch in Stuttgart viersitzige Cabrios, die sich über eine Blechmütze freuen würden. Bei der Marke mit dem Stern kam man jedoch zum dem Schluss, dass die Entwicklung eines solchen Daches nicht lohne. Und wieder eine Innovation, die man leichtfertig den französischen Autobauern überlassen hat.
Sichere Sache
Die rüsten den 307 CC auch gleich noch mit allem aus, was sich der sicherheitsliebende Cabrio-Fahrer so wünscht. Neben den üblichen Airbags aus der Limousine wachen in den hinteren Kopstützen zwei ausfahrbare Metallbügel über die Sicherheit der Passagiere. Ergänzt wird der Überrollschutz durch aktive Kopf- und Fußstützen sowie Gurtkraftbegrenzern.
Unter der steil abfallenden Motorhaube werden zum Start zwei Vierzylinder-Triebwerke das Zepter schwingen. Die beiden Zweiliter-Maschinen leisten 136 und 177 PS und sind wahlweise mit einem Automatikgetriebe kombinierbar. Am eigenen Leib können Cabrio-Fans die Tugenden des offenen Löwen schon sehr bald erfühlen. Der 307 CC soll bereits in diesem Jahr zu den Händlern rollen!