Anzeige
Anzeige

Fahrbericht MG4 Electric macht VW ID.3 neue Konkurrenz – das China-Modell im Test

Der MG4 Electric in seitlicher Heckansicht
Der MG4 Electric 
© press-inform - das Pressebuero
Der MG4 Electric aus China ist auf den hiesigen Markt gekommen und soll etwa mit einem äußerst flachen Batteriepaket und Allradantrieb vor allem dem VW ID.3 Konkurrenz machen. Hier lesen Sie, wie sich das Elektroauto im Test schlägt.

Jetzt ist er da – der erste echte Gegner für den ebenfalls elektrischen VW ID.3. Er kommt etwas überraschend nicht von Opel, Peugeot oder Ford, sondern von der chinesischen SAIC-Tochter MG und trägt schlicht die Bezeichnung "4 Electric" – ein Kompaktklassemodell mit markigen Formen und was die Proportionen angeht mit einer gewisse Ähnlichkeit zum VW ID.3. Doch seine Front mit den LED-Augen ist schärfer, präziser und dynamischer. Ähnlich geht es am Heck zu, denn auch hier sind die schmalen LED-Leuchten allemal ein Hingucker. Der 4,29 Meter lange MG4 Electric ist das erste Modell auf der neuen SAIC- Konzernplattform MSAP. Im Unterschied zum deutschen Hauptwettbewerber und den meisten der geplanten Europagegner wird der MG4 Electric nicht allein mit dem fahrdynamischen bevorteilten Heckantrieb, sondern später auch einem Allradantrieb verfügbar sein. Das bietet in dieser Klasse kein anderer.

"MG Motor geht mit dem MG4 Electric einen wichtigen nächsten Schritt in seiner langen Geschichte. Der MG4 Electric ist nicht nur das erste Modell unserer technologisch ausgefeilten und äußerst flexiblen MSP-Plattform, er steht auch für den freien, jungen und coolen Spirit, den die Marke auf dem Weg in Richtung Zukunft verkörpert", sagt Xinyu Liu, CEO MG Motor Europe. Im Unterboden des MG4 befindet sich das sogenannte One-Pack-Akku-Paket, mit elf Zentimetern Höhe die flachste ihrer Klasse. Der Kunde hat die Wahl zwischen einem Volumen von 51 oder 64 kWh, was elektrische Reichweiten von 350 oder 450 Kilometern gewährleisten soll. Die maximale Ladegeschwindigkeit gibt MG mit 135 Kilowatt an, was den Batterieriegel von 10 auf 80 Prozent in 35 Minuten erstarken lässt. Der Normverbrauch: 16,6 kWh auf 100 Kilometern.

Leichtgängige Lenkung und komfortable Fahrwerksabstimmung

Während das kleinere Akkupaket an der Hinterachse einen Elektromotor mit 170 PS Leistung versorgt, ist der Testwagen mit der großen Batterie unterwegs und leistet entsprechend stärkere 204 PS und 250 Nm maximales Drehmoment. Aus dem Stand beschleunigt der Hecktriebler in flotten 7,9 Sekunden auf Tempo 100 und wird recht früh bei 160 km/h abgeriegelt, denn es ginge sonst einiges mehr. Mit dem Elektroantrieb an der Hinterachse geht es vom Start allemal munter los. Die Lenkung ist leichtgängig, dabei jedoch präzise und in den ersten Kurven fällt schnell das neutrale Fahrverhalten auf, das seinen Grund nicht zuletzt an einer ausgewogenen Gewichtsverteilung von 50:50 hat.

Der niedrige Schwerpunkt des knapp 1,7 Tonnen schweren MG4 gefällt, die Lenkung verharrt auch bei höheren Tempi in ihrer Leichtgängigkeit und das niedrige Geräuschniveau hat neben der komfortablen Fahrwerksabstimmung seinen Anteil daran, dass es Laune macht, mit dem chinesischen Elektromodell durch Stadt und über Land bis auf die Autobahn zu fahren. Vorne ist der MG4 mit einer McPherson-Achse unterwegs, hinten sorgt eine Fünflenkerachse gleichermaßen für Komfort und Dynamik. Mit so einem darf es auch einmal eine längere Reise sein.

MG4 Electric 3.000 Euro günstiger als VW ID.3

Der etwas blasse Innenraum wirkt aufgeräumt, die Sitze sind bequem und die Displays mit Diagonalen von 7 und 10,25 Zoll dürften in der heutigen Zeit sehr gerne etwas größer sein. Was fehlt, ist ein Head-Up-Display, das nicht nur Hauptwettbewerber bietet. Was stört, ist der Plastikcharme des MG4 Electric, denn sowohl in den Türen als auch im Armaturenbrett ist allerlei Hartplastik verbaut, das auch in dieser Klasse wertiger wirken könnte. Die freischwebende Mittelkonsole bietet griffgünstig Platz für Smartphones und trägt sonst die Schalter von Gangwahlscheibe und Parkbremse. Mehr Ablagen befinden sich darunter oder in den Türtaschen. Das Platzangebot ist vorn wie hinten Dank des Radstandes von 2,71 Metern gut und der Laderaum fasst hinter der manuell zu bedienenden Heckklappe 350 bis 1.165 Liter.

Der Preis ist attraktiv: Mit einem Einstand von 31.990 Euro ist der MG4 Electric knapp 3.000 Euro günstiger als der 204 PS starke VW ID.3 in der schlechter ausgestatteten Basiskonfiguration. Die Liste der Sonderausstattung ist kürzer wie sie kaum sein könnte. So lässt sich nur die Lack- sowie Dachfarbe auswählen und die Topversion MG4 Luxury kann auf Wunsch mit 1.000 Euro teuren Teilledersitzen ausgestattet werden.

nk PRESSINFORM

Mehr zum Thema

Newsticker

VG-Wort Pixel