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vier fahrzeugklassen getestet ADAC testet E-Autos von VW, BMW, Mercedes und Co. – Tesla nicht mehr unter den Besten

Ein Porsche Taycan und ein Tesla Model Y Performance nebeneinander. ADAC-Tests zeigen, welche Elektroautos am besten sind.
Ein Porsche Taycan und ein Tesla Model Y Performance. ADAC-Tests zeigen, welche Elektroautos am besten sind.
© ASSOCIATED PRESS | Rex Tokeshi-Torres / Picture Alliance
Die Elektroautos von Tesla galten lange Zeit als die besten. Das hat sich inzwischen geändert, wie ADAC-Tests ergeben. Welche die besten Elektro-Fahrzeuge sind und welche weniger gut, lesen Sie hier.

Tesla hat schon vor Jahren gezeigt, wie fortschrittlich Elektroautos sein können. Andere Autohersteller haben allerdings aufgeholt. Die Tesla-Modelle sind keineswegs perfekt und reihen sich nun sogar hinter anderen Modellen ein. Das zeigen ADAC-Tests.

Vergangene Einzeltests zahlreicher E-Autos – unterteilt in den jeweiligen Fahrzeugklassen – geben einen Überblick über die Fähigkeiten. Das Ranking der Kleinstwagen fällt mit lediglich zwei Automodellen ziemlich überschaubar aus. Gewinner ist hierbei der Fiat 500e Cabrio mit einem Gesamtergebnis von 2,5. Er erhielt fünf Sterne im ADAC-Ecotest und überzeugte mit einem agilen Fahrverhalten. Das Lenkgefühl wird hingegen mit "teigig" beschrieben, zumal Fiat unter anderem beim Komfort Punkte liegen lässt.

Deutlich schlechter schnitt der Renault Twingo Electric Intens mit einem Gesamtergebnis von 4,1 ab. Das Fahrzeug ist vor allem kostengünstig, besitzt jedoch weder einen Schnellladeanschluss noch Kopfairbags hinten. Außerdem ist die Lenkung "gefühllos und indirekt" und im Fahrzeuginnenraum wird es bei höheren Geschwindigkeiten laut.

ADAC-Test: Hyundai Kona Elektro und Kia e-Soul sind beste Kleinwagen

Das Ranking der Kleinwagen führt der Hyundai Kona Elektro (64 kWh) Spirit mit einem Gesamtergebnis von 2,1 an, teilt sich den Platz aber mit dem Kia e-Soul (64 kWh) Spirit. Beide Modelle punkten mit sehr guten Fahrleistungen, einer "praxistauglichen" Reichweite und einer sehr umfangreichen Serienausstattung. Der Kona verliert hingegen Punkte unter anderem wegen der Verwendung einfacher Materialien im Innenraum, der geringen Anhängelast und dem fehlenden Einklemmschutz für hintere Seitenscheiben. Die Nachteile des e-Soul liegen ebenfalls in der Verwendung einfacher Materialien im Innenraum und der geringen Anhängelast.

Knapp dahinter folgen die Modelle Opel Corsa-e (2,2), Peugeot e-2008 GT (2,2), Honda e (2,2), Peugeot e-208 GT (2,3), Opel Mokka-e Ultimate (2,3) und der Renault Zoe Z.E.50 (52 kWh) (2,5). Mit Abstand schlechter schneidet der Dacia Spring Comfort Plus ab (4,1). Das liegt insbesondere an der Ein-Sterne-Bewertung beim Euro NCAP-Crashtest, der geringen Anzahl verfügbarer Assistenzsysteme und der niedrigen Reichweite.

Relativ eng beieinander liegen auch die Testergebnisse in der Unteren Mittelklasse, welche sich mit dem Kia Niro EV Inspiration (1,9) und dem Mercedes EQA 250 Electric Art (1,9) ebenso zwei Modelle teilen. Der Niro punktet unter anderem mit einem guten Platzangebot, einer einfachen Bedienbarkeit und einem ausgewogenen Fahrwerk. Aufgrund von auftretenden Windgeräuschen bei höheren Geschwindigkeiten und einem fehlenden Einklemmschutz für die hinteren Seitenscheiben lässt er allerdings Punkte liegen. Der EQA punktet ebenfalls mit einem guten Platzangebot, zudem mit einem hohen Antriebskomfort, einem sehr komfortablen Fahrwerk und einem komplett verfügbaren Assistenzprogramm. Abgesehen von dem hohen Anschaffungspreis bestehen seine Nachteile etwa in der geringen Anhängelast und dem sehr hohen Fahrzeuggewicht. Auf den letzten Plätzen landen der Opel Combo e-Life Ultimate und der Nissan Leaf (62 kWh) e+ Tekna, die beide aber noch auf ein Gesamturteil von 2,4 kommen.

Skoda hat bestes Mittelklassefahrzeuge, Tesla in unterem Mittelfeld

Die Mittelklasse ist mit 21 getesteten Autos die Gruppe mit den meisten Fahrzeugtests. Hier überrascht, dass nicht etwa Tesla sondern der Skoda Enyaq Coupe RS iV mit einem Gesamtergebnis von 1,7 vorne liegt. Er teilt sich den ersten Platz mit dem BMW iX3. Beide Modelle kommen auf einen hohen Komfort, sehr gute Fahrleistungen und eine relativ gute Reichweite. Der Enyaq verliert wegen seiner geringen Anhängelast und den Energiesparreifen mit wenig Seitenführung. Der iX3 hat ebenfalls eine geringe Anhängelast, eine hohe Ladekante und eine mäßige Zuladung.

Knapp dahinter folgt der VW ID.5 Pro Performance (1,8). Zu seinen Stärken zählt unter anderem der hohe Komfort und ein hohes aktives sowie passives Sicherheitsniveau. Eine mäßige Materialqualität, eine umständliche Bedienung und Schwächen im ADAC Ausweichtest machen hingegen die Nachteile des SUV-Coupés aus.

Das Tesla Model 3 (60 kWh/LFP) befindet sich mit einer Gesamtbewertung von 2,0 im unteren Mittelfeld des Rankings. Für das Fahrzeug spricht der niedrige Verbrauch und das agile Fahrverhalten. Der nicht ausgeprägte Federungskomfort und die Bedienung mit hohem Ablenkungspotential wirken sich negativ auf das Urteil des Automobilclubs aus. Noch dahinter liegt das Tesla Model Y Max Range AWD mit einer Gesamtnote von 2,1. Es überzeugt unter anderem mit einem guten Antrieb und einem sicheren sowie agilen Fahrverhalten. Dagegen lässt auch das Tesla-Modell etwa wegen seines Bediensystems via Display, unzuverlässig funktionierender Assistenzsysteme und seiner geringen Zuladung Punkte liegen.

Der Aiways U5 Premium belegt den letzten Platz, kommt aber noch auf ein Gesamturteil von 2,5. Das China-SUV überzeugt unter anderem mit einer guten Material- und Verarbeitungsqualität sowie einer umfangreichen Sicherheits- und Komfortausstattung. Ähnlich wie bei Tesla ist aber auch hier das Bediensystem umständlich, es sind keine Anhängelasten erlaubt und die Ladeleistung an der Wallbox ist gering.

Oberklasse mit deutschen Premiumherstellern

E-Modelle über der Mittelklasse sind noch mal in Obere Mittelklasse und Oberklasse unterteilt. Beide enthalten jeweils vier Fahrzeuge – vertreten sind bis auf ein Modell ausschließlich Fahrzeuge deutscher Premiumhersteller. Der BMW iX xDrive50 ist demnach das beste Auto der Oberen Mittelklasse. Zu einem Gesamturteil von 1,6 tragen unter anderem der gute Antrieb, die "tadellose" Verarbeitung und der hohe Komfort bei. Schwächen sind hingegen etwa der hohe Kaufpreis und die ausladende Karosserie.

Der Citroen e-Spacetourer ist das einzige Modell der beiden oberen Fahrzeugklassen, der in den Rankings auftaucht – wenn auch mit einer Gesamtbewertung von 2,7 auf dem letzten Platz. Der Achtsitzer-Bus besitzt elektrische Schiebetüren und eine gute Serienausstattung. Seine geringe Reichweite und die Tatsache, dass wichtige Sicherheitsassistenten nur gegen Aufpreis erhältlich sind, bringen ihm Verluste beim Test ein.

Mit einem Gesamtergebnis von 1,6 schneidet der Mercedes EQS 450+ unter den getesteten Modellen der Oberklasse am besten ab. Unter anderem sprechen ein sehr gutes Platzangebot, ein guter Antrieb sowie Fahrkomfort und ein hohes Sicherheitsniveau dafür. Neben dem hohen Kaufpreis liegen die Nachteile des Fahrzeugs im Bediensystem, das leicht ablenken kann, einer schlechten Rundumsicht sowie einer mäßigen Abstimmung des Bremspedals.

Die anderen drei Fahrzeuge kamen ebenso auf sehr gute bis gute Bewertungen: Porsche Taycan Sport Turismo GTS (1,8), Porsche Taycan 4S Performance Plus (1,9) und Audi e-tron GT quattro (2,0). Der letztplatzierte e-tron GT quattro bietet einen sehr guten Fahrkomfort, sichere Fahreigenschaften, kurze Ladezeiten und zwei AC-Ladeanschlüsse. Dafür ist seine Reichweite aber nur mäßig, es sind keine Stütz- und Anhängelasten erlaubt und das Platzangebot hinten ist relativ klein.

Quellen: ADAC

nk

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