Geht der US-Präsident auf Reisen, kommt das einer mittleren Militäraktion gleich. Neben dem unverzichtbaren Superflieger "Air Force One" gehören zum Fuhrpark des obersten Amerikaners mindestens 20 gepanzerte Fahrzeuge. Darunter speziell ausgerüstete Geländewagen, ein Krankenwagen und die persönliche Limousine des Präsidenten. Der Cadillac De Ville ist seit 2001 im Dienst und wurde bei der Amtseinführung von George W. Bush zum ersten Mal eingesetzt.
Drei Tonnen Super-Auto
Schon das Serien-Modell des Cadillac ist eine beeindruckende Erscheinung. Der aktuelle De Ville ist 4,83 Meter lang und wiegt über 1,5 Tonnen. Peanuts im Vergleich zur Sonderanfertigung für den US-Präsidenten. Die "Presidential Limousine" ist mindestens 1,5 Meter länger und dürfte knapp drei Tonnen auf die Waage bringen. Inklusive der verbauten High-Tech-Spielzeuge kostet der Wagen um die drei Millionen Dollar. George W. Bush hat gleich mehrere davon in der Garage.
Neben seinem Flugzeug (Air Force One), seinem Hubschrauber (Marine One) und dem Bunker unter dem Weißen Haus ist der Cadillac einer der sichersten Orte, an denen sich der US-Präsident aufhalten kann. Der Luxus-GM steckt sämtliche Sicherheits-Standards, die weltweit für Sonderschutzfahrzeuge gelten, in die Tasche.
Titan-Keramik-Panzerung
Die genaue Zusammensetzung der Titan-Keramik-Panzerung ist streng geheim. Nicht allerdings ihre Effektivität. Sie soll sogar dem direkten Beschuss mit einer Panzerfaust widerstehen können. Alleine die Türen sind ungefähr 12 Zentimeter dick. Kein Problem sind auch Anschläge mit 15-Zentimeter-Munition und die Detonation einer Drei-Kilo-Bombe unter dem Fahrzeug. Für den Fall eines Attentats mit biologischen oder chemischen Waffen lässt sich der Innenraum des Fahrzeugs versiegeln. Die dafür nötige saubere Atemluft ist immer an Bord. Im Ernstfall kann die schwere Limousine auch mit zerschossenen Reifen flüchten. Auf den Felgen ist der Wagen 100 Stundenkilometer schnell.
Nimmt eine Rakete das Fahrzeug des Präsidenten ins Visier, hat die Limousine vom Nebelwerfer bis zur Störkörpern verschieden Gegenmittel an Bord. Dass im Kofferraum des De Ville gar ein Raketenwerfer untergebracht ist, gehört allerdings ins Reich der Fantasie.
Ausklappbarer Schreibtisch
Der Präsident muss im Innenraum seines Cadillac auf nichts verzichten. Wurzelholz-Einlagen, blaues Leder und extra breite Sitze sind Standard. Zusätzlich ist ein komplettes Büro mit an Bord. Von seinem ausklappbaren Schreibtisch kann George Bush direkt Kontakt mit dem Weißen Haus, der Air Force One oder jeder sonstigen Regierungseinrichtung aufnehmen. Abhörsicher, versteht sich. Theoretisch könnte der US-Präsident aus dem fahrenden Auto heraus sogar einen Atomschlag anordnen.
Es gibt allerdings auch Zubehör aus dem Präsidenten-Fahrzeug, das man für jeden Cadillac bestellen kann. Den Zehnfach-CD.Wechsler zum Beispiel. Oder das Nachtsichtgerät "Night Vision".