Die Raststätten an den europäischen Autobahnen lassen viel zu wünschen übrig. Bei einem ADAC-Test vor den Sommerferien erreichte keine einzige von 65 geprüften Rastanlagen die Note "sehr gut". Jede dritte habe nicht einmal die Mindestanforderungen erfüllt und sei mit "mangelhaft" oder "sehr mangelhaft" durchgefallen, teilte der Autoclub am Dienstag in München mit. Die deutschen Raststätten schnitten insgesamt erfreulich ab.
Schlechteste Anlage: Autohof "Haiger" bei Siegen
Testsieger wurde die badische Rastanlage "Im Hegau West" an der A 81 bei Engen, gefolgt vom Autohof "Wikinger Land" an der A 7 bei Schleswig und der Raststätte "Holmmoor West" an der A 7 bei Quickborn. Im Ländervergleich schnitten auch Frankreich und die Schweiz, wie schon in den vergangenen Jahren, gut ab. Überraschend war das schlechte Abschneiden Österreichs. Schlusslicht wurde Italien. Die schlechteste Anlage im Test war allerdings der deutsche Autohof "Haiger" an der A 45 bei Siegen.
Die meisten Raststätten sind nicht kinderfreundlich
Für Familien werde die Rast an der Autobahn meistens zum Frust, teilte der ADAC mit. Von den 65 getesteten Anlagen seien 52 in puncto Kinderfreundlichkeit "mangelhaft" oder "sehr mangelhaft", darunter alle österreichischen, schweizerischen und italienischen Anlagen. Nicht einmal die Hälfte der getesteten Raststätten sei verkehrssicher. Abgegrenzte Spielplätze fehlten.
Jedoch fast alle Raststätten sind behindertenfreundlich
Nur acht Raststätten seien familienfreundlich - allen voran "Recknitz-Niederung Ost" an der A 19 bei Gustrow, "Gruibingen Süd" auf der A 8 bei Mühlhausen und "Centre de la France" an der französischen A 71 bei Bourges ab. Bei der Verkehrssicherheit sei die öffentliche Hand gefordert, sagte ADAC-Vizepräsident Max Stich. Für das Außengelände der Rastanlagen sei in Deutschland der Bund zuständig, nicht der Pächter. Erfreut zeigte er sich, dass fast alle Raststätten behindertenfreundlich seien.