TÜV-Report Deutsches Auto, gutes Auto

Der TÜV-Report 2007 liegt auf dem Tisch. Die schlechte Nachricht: Fast jedes fünfte Auto auf deutschen Straßen muss in die Werkstatt. Die gute Nachricht: Die Hitliste der Autos, die besonders wenig Mängel haben, wird von deutschen Marken dominiert. Bei Opel zum Beispiel knallten nach der Bekanntgabe der Ergebnisse die Korken.

Auf deutschen Straßen sind immer mehr Autos unterwegs, die dringend reparaturbedürftig sind. Das jedenfalls besagt der TÜV-Report 2007, der am Dienstag in Berlin präsentiert wurde. Demnach wiesen im vergangen Jahr rund 8,3 Millionen Autos erhebliche Mängel. Der Anteil ist über letzten zehn Jahre hinweg sogar noch gestiegen. Der Grund: Es sind immer mehr ältere Autos unterwegs und die Besitzer knausern bei den Reparaturen. "Man spart eben gerne am falschen Ende", sagt TÜV-Sprecher Johannes Näumann zu stern.de. Vor allem Beleuchtung und Bremsen wurden 2006 vom TÜV beanstandet.

Mercedes insgesamt weit vorne

Die TÜV-Statistik birgt aber auch gute Nachrichten. Acht von zehn Autos, die besonders wenig Mängel hatten, wurden von deutschen Produzenten gebaut. "Die Deutschen haben den Japanern die Spitzenposition streitig gemacht", sagt Näumann. In der Top Ten aller Altersklassen der Qualitätskarossen liegt Mercedes mit 12 Modellen vorne, gefolgt von Toyota (10) und Porsche (8). Am unteren Ende der Statistik sind dagegen viele ausländische Automarken zu finden. Der Kia Carnival schloss sowohl in der Klasse der 3- als auch der 5-jährigen Wagen am schlechtesten ab. Bei den 7-jährigen steht der Chrysler Voyager am unteren Ende der Skala.

Große Freude löste die Statistik bei Opel aus: Der in Spanien gebaute Minivan Meriva räumte unter den 3-jährigen Wagen den Spitzenplatz ab und erhielt dafür die "Goldene Plakette" des TÜV. In einer Pressemeldung feierte der Konzern sofort nach Bekanntgabe der Ergebnisse den Erfolg seiner Qualitätsinitiaven. "Wir sind auf dem richtigen Weg", ließ sich Opel-Chef Hans Demant zitieren.

TÜV gegen neue Prüf-Intervalle

Bei der Präsentation der Statistik in Berlin wurde auch über die von Politikern geäußerte Forderung diskutiert, die Prüf-Intervalle für Neuwagen zu verlängern. Klaus Brüggemann, Geschäftsführer des TÜV-Verbandes, sprach sich gegen dieses Vorhaben aus. "Dass die jungen Fahrzeuge, die nach drei Jahren teilweise 100.000 Kilometer und mehr auf dem Buckel haben und in einigen Fällen (Mängel-)Quoten von über zehn Prozent aufweisen, besser geworden seien, bestätigen unsere Zahlen im TÜV-Report jedenfalls nicht", sagte Brüggemann. Zuvor hatte bereits Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee eine Änderung abgelehnt.

AP
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