Afghanistan Die Taliban bauen eigenen "Supersportwagen" – mit lächerlich kleinem Motor

Eine Wundermaschine: Wer den Mada 9 sieht, soll alle Menschenrechtsverstöße vergessen.
Eine Wundermaschine: Wer den Mada 9 sieht, soll alle Menschenrechtsverstöße vergessen.
Seit mehr als einem Jahr regieren die Taliban Afghanistan und unterdrücken seitdem Frauen und Minderheiten. Für gute Presse soll nun ein Supersportwagen sorgen – der allerdings nur optisch überzeugt.

Dass die Taliban in Afghanistan wieder an der Macht sind, reicht den Extremisten nicht aus. Sie wollen auch Beachtung finden, international anerkannt werden. Das neueste Projekt in Sachen Taliban-PR: Ein eigener, superschnittiger Sportwagen. Er hält allerdings nicht, was die Optik verspricht.

Vor einigen Tagen haben die islamistischen Extremisten ihren ganzen Stolz präsentiert: Mehrere Dutzend Ingenieure sollen am "Mada 9" gearbeitet haben, herausgekommen ist dabei angeblich der erste Supersportwagen, der in Afghanistan sowohl entworfen als auch entwickelt wurde.

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Taliban-Sportwagen kommt mit Motor aus der Golfklasse

Es kommt allerdings darauf an, wie man "Supersportwagen" definiert: Zwar sieht der Mada 9 tatsächlich sehr schnittig aus, ist flach wie eine Flunder und von Scheiben bis Felgen in glänzendem Schwarz gestaltet. Hinter der Fassade ist dann aber deutlich weniger von Sportwagen zu sehen: Unter der Motorhaube soll ein Motor ähnlich dem aus einem Toyota Corolla verbaut sein – das ist allerdings kein Sportwagen, sondern ein kompakter Konkurrent zum Golf von Volkswagen. Später soll angeblich ein Elektro-Motor den aktuellen Antrieb ersetzen.

Kein Sportwagen: Ein Toyota Corolla auf einer Messe.
Kein Sportwagen: Ein Toyota Corolla auf einer Messe.

Haben die Islamisten also vor allem auf das Design gesetzt und die eigentliche Leistung vernachlässigt? Genauere Informationen dazu gibt es nicht: Bei der Vorstellung des Mada 9 gab die Terrorgruppe keine Details zu technischen Daten bekannt. Auch Fahreindrücke konnten nicht gesammelt werden: Das Auto stand während der Präsentation verschlossen auf dem Parkplatz.

Quellen: "Focus", "Bild"

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